Wien - Immer mehr Gemeinden in Österreich haben kein Lebensmittelgeschäft. Der VCÖ, seines Zeichens Lobbyist für einen grüneren Verkehr, erklärt in einer Aussendung, dass sich seit dem Jahr 1997 die Zahl der Gemeinden ohne Nahversorger von 320 auf 690 mehr als verdoppelt habe. Jede dritte dieser Gemeinden liegt demnach in der Steiermark. Während in der Steiermark damit 40 Prozent der Gemeinden kein Lebensmittelgeschäft haben, sind es in Oberösterreich 28 Prozent und in Niederösterreich 25 Prozent.

"In den vergangen zwei bis drei Jahrzehnten wurde viele Supermärkte an den Ortsrand gebaut. Damit entstand nicht nur für die Nahversorgung im Ortszentrum eine tödliche Konkurrenz, sondern es nahm damit auch der Verkehr zu. Denn die Geschäfte am Ortsrand sind meist nur mit dem Auto gut erreichbar. Die Kosten der Einkaufsfahrten steigen damit", kommentiert VCÖ-Mann Martin Blum.

Wer vier Kilometer mit dem Auto zum nächsten Supermarkt fahre, verbrauche für die Hin- und Rückfahrt mit einem durchschnittlichen Auto rund einen Liter Sprit. Bei 100 Einkäufen pro Jahr betragen allein die Spritkosten für die Einkaufsfahrten rund 140 Euro. Gerade bei Kurzstrecken sei der Verbrauch sehr hoch, auf dem ersten Kilometer verbraucht ein Auto drei bis vier Mal so viel wie im Schnitt. Der VCÖ wünscht sich nun stärkere Initiativen, um Lebensmittelgeschäfte wieder in die Ortszentren zu bringen. (red, 16.9.2011)