Manchester - Auf Chelseas neuen Trainer Andre Villas-Boas wartet am Sonntag der erste echte Härtetest. Nach einem unspektakulären, aber erfolgreichen Start mit zehn Punkten aus den ersten vier Premier-League-Partien trifft der Portugiese mit den "Blues" auswärts auf Rekordmeister und Titelverteidiger Manchester United, der die Tabelle mit dem Punktemaximum und einem Torverhältnis von 18:3 anführt.

"United spielt mit Flair und Stil und agiert im Unterschied zum letzten Jahr seit Saisonbeginn beeindruckend", schwärmte Villas-Boas vom Gegner. "Die Motivation wird der Schlüssel sein. Wir fahren auf jeden Fall nach Manchester, um zu gewinnen", versprach der 33-Jährige, der weiterhin auf den verletzten Didier Drogba verzichten muss.

Seinem Gegenüber Alex Ferguson stehen unter anderem Nemanja Vidic und Rafael nicht zur Verfügung, was dem Schotten aber angesichts der jüngsten starken Leistungen und der imposanten Heimbilanz wenig Sorgen bereiten dürfte. In der Vorsaison gaben die "Red Devils" im Old Trafford nur zwei Punkte ab, die bisher letzte Heimniederlage passierte im April 2010 - ausgerechnet gegen Chelsea.

Nicht zuletzt deshalb warnte Ferguson seine Kicker davor, zu siegessicher in die Partie zu gehen. "Alle Spiele zwischen den beiden Clubs in den letzten sieben Jahren waren sehr eng, und so wird es auch am Sonntag wieder sein", prophezeite der Coach, der mit seinen 69 Jahren mehr als doppelt so alt wie Villas-Boas ist.

Der Trainer-Youngster erhielt von Ferguson großes Lob. "Für so einen jungen Mann ist es eine riesige Herausforderung, Coach bei Chelsea zu sein. Er hat das bisher sehr gut geschafft." Allerdings komme Villas-Boas auch zugute, dass derzeit alles auf das Duell zwischen Manchester United und Manchester City fokussiert ist. "Wir haben die ganze Aufmerksamkeit und die 'Blues' lauern im Hintergrund, was ihnen sicher gefallen wird. Doch zu Saisonende werden sie da sein, daran gibt es keinen Zweifel", betonte Ferguson.

Manchester City, so wie United noch ohne Punkteverlust, steht am Sonntag mit dem Auswärtsspiel gegen Fulham vor der vermeintlich deutlich leichteren Aufgabe als der Stadtrivale. Paul Scharner reist mit seinem Club West Bromwich Albion zu Aufsteiger Swansea. (APA)