Geplante ungarische Fremdwährungskreditregelung drückt österreichische Bankenwerte. Der ATX war in der letzten Woche mit -6,0% im europäischen Vergleich ein deutlicher Underperformer. Der Grund liegt einerseits in der schwachen Performance der österreichischen Bankenwerte (Erste: -13,3%, Raiffeisen Bank Int.: -13,8%), wo die geplante Rückzahlungsregelung für ungarische Fremdwährungskreditnehmer bei den betroffenen Instituten zu hohen Einmalaufwendungen führen könnte. Ob das Gesetz im ungarischen Parlament auch so beschlossen wird, ist noch offen. Die Kursverluste sind jedoch schon jetzt Realität. Andererseits war der Verbund nach der Gewinnwarnung letzte Woche mit -13,4% ebenso schwach wie die Bankenwerte. Wir haben in dieser Woche das Kursziel für den Verbund deutlich gesenkt und sehen die Aktie derzeit als eher wenig interessant, v.a. auch weil die Guidance für 2011 durchaus noch immer ambitioniert erscheint.

Auf der Gewinnerseite waren Andritz (+4,5%), Zumtobel (+0,9%) und RHI (+0,1%) zu finden. Bei allen gab es keine großartigen Neuigkeiten. RHI startete plangemäß mit dem Spatenstich des brasilianischen Werks, was für uns die strategische Fantasie mit Magnesita etwas abschwächt. An Unternehmensnews gab es diese Woche nur Wolford-Quartalszahlen, die ziemlich genau im Rahmen unserer Erwartungen berichtet wurden. Hier werden wir bei unserer positiven Einstufung bleiben, ev. aber das Kursziel etwas reduzieren. Nächste Woche ist wohl der OMV-Capital Markets Day in Istanbul das Highlight, wo der neue CEO Roiss die weitere Strategie des OMVKonzerns präsentieren wird. Wir rechnen mit einer starken Geschäftsausrichtung auf das Explorationsgeschäft einerseits und Gas & Power andererseits.

Prinzipiell erwarten wir, dass sich die positive Entwicklung der letzten Tage kurzfristig noch fortsetzen könnte. Das FED-Meeting Dienstag/Mittwoch nächste Woche sollte die Hoffnungen der Börsianer am Leben erhalten. Allerdings wird man wohl auch dort keine Wunder erwarten können und danach könnte sich wieder etwas Ernüchterung am Markt breitmachen. An den langfristig positiven Aussichten von Aktien, die man am oder unter dem Buchwert erwerben kann, bzw. von Werten mit stabilen Dividendenrenditen von mindestens 4% und mehr ändert das nichts. In diese Kategorie fallen derzeit die Österr. Post, Semperit, Immofinanz, voestalpine, OMV, Vienna Insurance Group, etc.