Teheran - Der Iran schickt den Berlinale-Gewinnerfilm "Nader und Simin - Eine Trennung" ins Rennen um den Oscar. Die zuständige Filmkommission habe das Scheidungsdrama von Regisseur Asghar Farhadi als Kandidat für die Kategorie bester nicht-englischsprachiger Film ausgewählt, meldete die Nachrichtenagentur ISNA am Freitag aus Teheran.

Die US-Filmakademie entscheidet am 24. Jänner 2012 über die fünf ausländischen Produktionen, die tatsächlich für die begehrteste Trophäe der Kinowelt in dieser Kategorie nominiert werden. Österreich hat mit "Atmen" das Regiedebüt von Karl Markovics ins Rennen geschickt, Deutschland hat Wim Wenders' Film "Pina" über die gestorbene Choreographin Pina Bausch vorgeschlagen. Die Oscar-Verleihung findet am 26. Februar in Los Angeles statt.

"Nader und Simin - Eine Trennung" hatte bei den 61. Filmfestspielen in Berlin im Frühjahr den Goldenen Bären gewonnen. Mit Silbernen Bären für die beste Darstellerleistung wurden zudem sowohl das Schauspielerinnen-Ensemble als auch das Team der männlichen Darsteller geehrt. Das Werk erzählt die Geschichte der dramatischen Trennung eines Ehepaares und gibt dabei Einblicke in den schwierigen Alltag des Mittelstandes im Iran.

Asghar Farhadi gehört zu den wenigen im Iran lebenden Filmregisseuren, die derzeit ihre Arbeiten im Ausland zeigen können. Der 39-Jährige hatte die Dreharbeiten zu dem Film zeitweise auf Anordnung des Kulturministeriums unterbrechen müssen, nachdem er sich öffentlich für die Rückkehr iranischer Filmemacher ausgesprochen hatte, die aus politischen Gründen im Exil leben.

Frankreich entscheidet sich für "La guerre est declaree"

Valerie Donzellis zweiter Spielfilm "La guerre est declaree" (Kriegserklärung), der im Mai in Cannes präsentiert worden war, ist indessen von Frankreich als Kandidat für den Auslands-Oscar eingereicht worden. Der Film über ein Ehepaar, das sich mit der Tumorerkrankung seines Kindes konfrontiert sieht, soll im Dezember in den deutschsprachigen Kinos anlaufen. Der Film wurde von einer Auswahlkommission im Auftrag des Centre national de la cinematographie (CNC) in Paris für die Sektion bester nicht-englischsprachiger Film ausgewählt, wie das CNC am Freitag mitteilte. (APA)