Der Stoxx 600 ist diese Woche um 0,8% gefallen. Besonders der Banken-, Rohstoffe- und Immobiliensektor mussten mit minus 2-5% starke Preisverluste verzeichnen. Eine positive Entwicklung zeigte hingegen der Automobilsektor.
Die angespannte Lage am europäische Interbankenmarkt hat sich in dieser Woche auf hohem Niveau stabilisiert. So fiel der ITraxx Sub-Financials Europa Index leicht auf 473 BP. Auch die Spreads am Interbankenmarkt wie der 2 Jahres Euro Swap Spread gingen leicht zurück. Das ist allerdings nicht darauf zurück zu führen, dass sich die Banken wieder gegenseitig mehr vertrauen, sondern, dass die EZB und die Fed den Ernst der Lage erkannt haben und die Liquidität von USD in Europa ab 12. Oktober erhöhen. Das Signal der Notenbanken bereit zu stehen unterstützt die Aktienmärkte.
In Deutschland ist die Inflation im Vergleich zum Vorjahresmonat unverändert hoch bei 2,4% geblieben. Erwartet wurde ein Wert von 2,3%. Für die Eurozone liegt der Wert im August bei 1,2%, was den Erwartungen entsprach. Verglichen zum Juli stieg die Inflation um 0,2%. Einen Monat zuvor wurde noch ein negativer Wert von -0,6% ausgewiesen. Die Industrieproduktion in der Eurozone stieg im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 4,2%. Die Erwartungen gingen von einem Wachstum von 4,6% aus.
Um Sorgen über Finanzierungsprobleme zu zerstreuen, plant BNP Paribas risikogewichtete Aktiva im Wert von EUR 70 Mrd. zu verkaufen. Auf diese Weise wird die Bilanz um knapp 10% gekürzt. Die Kreditwürdigkeit der Bank wurde im Gegensatz zu ihren Konkurrenten Credit Agricole und Société Générale noch nicht von der Ratingagentur Moody's herabgestuft. Begründet wurde der Schritt, der nicht überraschend kam, mit den Engagements der Banken in Griechenland. Credit Agricole ist nun mit Aa2 und die SocGen mit Aa3 bewertet.
Die Partnerschaft von Volkswagen und Suzuki scheint beendet zu sein. Suzuki hatte die Partnerschaft gekündigt, weil es um seine Eigenständigkeit fürchtet, nachdem VW den Japanern Vertragsbruch vorgeworfen hatte. Jetzt meldet der italienische Konzern Fiat Interesse an einer Partnerschaft mit Suzuki an, da die Japaner wichtig für den asiatischen Markt seien.
Aufgrund eines Handelsverlusts in Höhe von ca. USD 2 Mrd. eines einzelnen Händlers ist es bei der Schweizer Bank UBS nicht auszuschließen, dass man im 3. Quartal einen Verlust ausweisen muss. In London wurde ein 31-jähriger Mann unter dem Verdacht auf Betrug festgenommen. Nach vorherigen Gewinneinbrüchen soll ca. jede 20. Stelle in der Bank gestrichen werden.
Wir empfehlen Aktien weiter „unterzugewichten". Solange das gegenseitige Vertrauen am europäischen Interbankenmarkt nicht wieder zunimmt, ist das Chance/Risikoverhältnis von Aktien nicht attraktiv.