USA
Die jüngsten US-Konjunkturdaten befeuerten zwar die Rezessionsängste des Marktes nicht noch weiter, sie konnten allerdings auch die zuletzt größer werdenden Zweifel über den Zustand der Wirtschaftsentwicklung nicht zerstreuen. Anlass zur Sorge an den USAktienmärkten gibt derzeit aber vor allem auch die Entwicklung rund um den möglichen Default von Griechenland und den damit befürchteten systemischen Konsequenzen. Die Kreditausfallsversicherungen (CDS) für Bankanleihen verdeutlichen dies mit mittlerweile höheren Prämien als zu Zeiten rund um die Lehman-Pleite. So lange der Stress im Finanzsektor akut bleibt, werden auch negative Rückkoppelungseffekte der Realwirtschaft schaden. Auch die Gewinnschätzungen erscheinen uns angesichts dieser Umstände als zu optimistisch. Zwar spiegelt sich die pessimistische Grundstimmung mittlerweile auch in Sentimentumfragen wider, von einer Kapitulation der Investoren kann allerdings noch nicht gesprochen werden. Ferner bleiben wir für die nächsten Monate vorsichtig und werden unsere Kursziele nach unten revidieren. Erst eine rasch greifende, langfristig tragfähige Lösung der Verschuldungsproblematik könnte dann wieder eine Einstiegsgelegenheit bieten.
Europa
Die abgelaufene Woche brachte wieder einmal eine Gegenbewegung an den europäischen Aktienmärkten. Positiv aufgenommen wurde insbesondere die konzertierte Aktion der Notenbanken um USD-Liquidität den hiesigen Banken zur Verfügung zu stellen, nicht zuletzt auch deswegen, da dieses Thema in den vergangenen Wochen doch für eine gewisse Verunsicherung bei den Investoren sorgte. Trotz der derzeit wieder besseren Stimmung glauben wir vorläufig nicht an eine nachhaltige Erholung. Rezessionsängste wie auch die Griechenlandkrise und deren mögliche Auswirkungen auf andere Länder werden unserer Meinung nach auch in den kommenden Monaten die dominierenden Themen an den europäischen Aktienmärkten bleiben. Ohne langfristig tragfähige politische Lösungen zur Schuldenkrise wird keine dauerhafte Entspannung an den Märkten einkehren. Solange dies nicht der Fall ist, wird sich die Lage daher eher noch zuspitzen.