Ljubljana - Die größte Bank Sloweniens, die Nova Ljubljanska banka (NLB), braucht bis Jahresende eine Kapitalspritze im Wert von 400 Mio. Euro, teilte die Bank am Donnerstag mit. Ursprünglich war eine Kapitalerhöhung um weitere 250 Mio. Euro geplant, nachdem die Bank ihr Kapital um die selbe Summe bereits im März erhöht hatte. Die NLB braucht die Kapitalspritze, weil sie auf Forderung der slowenischen Notenbank ihre Kernkapitalquote (Core Tier 1) heuer auf mindestens neun Prozent erhöhen muss.

"Harte Wirtschaftsbedingungen und deren Zuspitzung in bestimmten Branchen spiegeln sich in einem verschlechterten Kreditportfolio ab, weshalb Bedarf für zusätzliche Risikovorsorge besteht", teilte die Bank mit. Wie der NLB-Chef Bozo Jasovic im slowenischen Fernsehen erklärte, sei eine höhere Kapitalaufstockung vorgeschlagen worden, um Sicherheitsreserven zu schaffen. "So dass wir in einem Worst-Case-Szenario genug Kapital haben werden und die Eigentümer nicht um weiteres Kapital bitten müssen", sagte er.

Die NLB enthüllte außerdem, dass sie auch heuer mit einem Verlust abschließen werde, gab aber keine konkrete Zahlen an. Medienberichten zufolge soll der Verlust zwischen 70 und 80 Mio. Euro liegen. Das wird bereits das dritte Jahr mit Verlusten in Folge sein. Im Vorjahr lag der Verlust bei 202 Mio. Euro, 2009 bei 87 Mio. Euro.

Unklar bleibt unterdessen, wie die NLB die gewünschte 400 Mio. Euro auftreiben wird. Der slowenische Staat, der Mehrheitsaktionär der Bank, hat im Budget keine Mittel für eine neue Finanzspritze vorgesehen. Auch die belgische KBC, die 25 Prozent der NLB-Aktien hält, zeigt sich Medienberichten zufolge äußerst verhalten zu der Kapitalerhöhung. Der Staat soll Berichten zufolge mit der Europäischen Entwicklungsbank (EBRD) und der Weltbank-Tochter International Finance Corporation (IFC) über deren Einstieg in die staatliche Bank verhandeln. (APA)