
Octavius Pickard-Cambridge war zu seiner Zeit weltweit führende Autorität in der Arachnologie. Damit hatte er wohl mehr Spinnen gesehen, als die meisten Menschen vor ihm. Umso mehr Gewicht bekommt daher seine aus dem Jahr 1874 stammende Erstbeschreibung einer südaustralischen Springspinnenart: "Es ist schwierig, die großartige Schönheit der Färbung dieser Spinne angemessen wiederzugeben." Wie Recht er damit hat.
Es geht um die nur rund fünf Millimeter große Maratus volans, der man nicht umsonst den Namen Pfauenspinne verliehen hat. Und ganz so wie der Namensvetter aus dem Vogelreich trachtet das Pfauenspinnen-Männchen sein ins Auge gefasstes Weibchen mit einem farbenprächtigen Tanz zur Paarung zu bewegen. Bisher konnten Zoologen nur schwärmend von der arachniden Tanzvorstellungen berichten – doch nun kann man sich selbst ein Urteil bilden: Dem Biologen Jürgen Otto ist es erstmals gelungen, das Paarungsverhalten einer der beeindruckendsten Spinnen der Welt auf Film zu bannen.