Ein urbanes Alphabet

Foto: Gansterer

Innsbruck - Bis Ende Oktober findet Kunst mitten in der Stadt statt. Sprawl, zu Deutsch "wuchern", nennen die Macher diese "performative Ausstellungssituation". Auf die ausgewählten Orte, deren Vereinnahmung, Umgestaltung und Veränderung kommt es an: Ebendiese Orte würden auf ihr "Stör- und Umnutzungspotenzial untersucht", sagt Kurator Lucas Norer, "das soll nichts für die Ewigkeit sein, sondern Situationen gestalten, die Störungen im Gewöhnlichen erzeugen. Also steht Nikolaus Gansterers "Urban Alphabet" einer stark vernetzten, urbanisierten Welt genau vor der Uni-Bibliothek.

Lokaler urbaner Raum wird quasi kartografiert. Gansterer geht von Berechnungen aus, wonach 2050 bereits 60 Prozent der Weltbevölkerung in Städten leben werden. Marlene Hausegger nimmt sich die Stadtsäle vor. An den leeren Fahnenstangen sind bunte Klebestreifen angebracht. In und um das Festivalzentrum Bäckerei wuchert es weiter: Mit einem "Reality Soundtrack"-Parcours, Konzeptkunst und Fotos von ungewöhnlichen Interventionen im Raum. (ver/DER STANDARD, Printausgabe, 17./18. 9. 2011)