Ein Händler bei der Investmentbank der Schweizer UBS hat zwei Milliarden Dollar verzockt: ein Hoppala, das selbst für eine sogenannte "Großbank" groß ist.

Die Summe allein wäre für die Schweizer Schmach genug. Doch dass es eine Bank trifft, die nach Milliardenverlusten am US-Hypothekenmarkt 2008 eine "Überprüfung der Risikogrundsätze, bedeutende personelle Veränderungen im Bereich Risikomanagement und -kontrolle sowie Verbesserungen bei der Erfassung, Darstellung und Überwachung der Risiken" vornahm, macht keinen schlanken Fuß. Denn obwohl ein Zwei-Milliarden-Loch in den Büchern der UBS klaffte, blieben die Alarmglocken stumm.

Der Händler selbst hat die Bank laut aktuellen Informationen über den Verlust in Kenntnis gesetzt. Zwei Milliarden Dollar zu verlieren, ohne dass Kollegen, Risikomanager, Vorgesetzte oder die vielfach eingesetzten vollautomatischen Monitoring-Systeme draufkommen, ist richtig schwierig. Dass die Wetten des Händlers "nicht autorisiert" waren, verwundert dabei nicht wirklich: Gute Chefs autorisieren nur gewinnbringende Transaktionen.

Der Megaverlust bei der UBS zeigt wieder einmal, dass Basel III und die damit gestiegene Eigenkapitalausstattung von Geldinstituten eine gute Sache sind. Wer riskant investiert, braucht einen Polster für Verluste. Wenn zwei Milliarden "ohne Autorisierung" verschwinden können, können diese Polster wohl kaum zu groß sein. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.9.2011)