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Hakkani, geknipst im Jahr 1998: Die USA werfen der pakistanischen Regierung Kontakte zum Netzwerk des Terrorpaten vor.
Islamabad - Wenige Tage nach dem Großangriff radikaler Islamisten in der afghanischen Hauptstadt Kabul hat ein US-Diplomat der pakistanischen Regierung Verbindungen zum Hakkani-Terrornetz vorgeworfen. Für eine solche Zusammenarbeit gebe es "Beweise", sagte der US-Botschafter in Pakistan, Cameron Munter, am Samstag dem Sender Radio Pakistan. "Das muss aufhören", forderte er. Unter den unterschiedlichen Taliban-Verbündeten gilt die Hakkani-Gruppe als gefährlichster Gegner der USA in Afghanistan.
Das Hakkani-Netzwerk ist nach seinem Anführer Jalaluddin Hakkani benannt. Er kämpfte bereits in den 1980er Jahren gegen den Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan und schloss sich später den radikalislamischen Taliban an. Hakkani wird für viele aufsehenerregende Angriffe auf die US-Truppen in Afghanistan während der vergangenen Jahre verantwortlich gemacht. Sein Netzwerk soll auch mit der Terrororganisation Al-Kaida kooperieren. Bereits am Mittwoch hatte US-Verteidigungsminister Leon Panetta an Pakistan appelliert, verstärkt gegen das Hakkani-Netzwerk vorzugehen.
Pakistan als unzuverlässiger Bündnispartner
Pakistan ist abhängig von US-Hilfe in Milliardenhöhe. Die Allianz des Landes mit den USA im Kampf gegen den Terrorismus gestaltet sich jedoch schwierig, da Pakistan nach etlichen islamistischen Anschlägen sehr instabil ist und sein Geheimdienst immer wieder der Zusammenarbeit mit den Extremisten verdächtigt wird. Den Tiefpunkt erreichten die beiderseitigen Beziehungen im Mai, als US-Elitetruppen ohne Absprache mit der pakistanischen Führung nach Pakistan flogen und Extremisten-Chef Osama bin Laden in seinem Versteck in Abbottabad töteten. Der Ort liegt nur etwa 50 Kilometer entfernt von der pakistanischen Hauptstadt Islamabad. (APA/Reuters/AFP)