Wien - Vizekanzler und Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) hält eine Pleite des schuldengebeutelten Griechenland mittlerweile für möglich. Einen Bankrott Griechenlands "kann ich nicht ausschließen, weil die Fakten noch nicht auf dem Tisch liegen", sagte Spindelegger am Sonntagvormittag in der ORF-"Pressestunde". Eine Pleite könne passieren, "genauso wie auch ein anderes Szenario passieren kann". Als mögliche Varianten nannte Spindelegger andere Konditionen für die Griechenland-Hilfe und mehr Einfluss der EU auf Griechenland im Rahmen der Troika (EU, Europäische Zentralbankd und Internationaler Währungfonds). "Da ist das Latein noch nicht am Ende".
Dass die nächste Kredittranche für Griechenland noch nicht freigegeben ist, sei nicht fahrlässig von der EU, sondern liege daran, dass "die Voraussetzungen nicht gegeben sind". Man müsse auch bedenken, dass Griechenland ja nur ein Land sei: "Wenn wir dort ein Szenario zulassen, Griechenland in die Pleite zu schicken, was heißt das für andere Länder." (APA)