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Der spanische Stier hat die Hörner gespitzt.

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Novak Djokovic muss der Saison Tribut zollen.

Foto: dapd/Drobnjakovic

Cordoba - Rafael Nadal hat auf die US-Open-Finalniederlage gegen Novak Djokovic in bestmöglicher Weise reagiert. Mit zwei Einzelsiegen gegen Frankreich hatte der Weltranglisten-Zweite maßgeblichen Anteil am Finaleinzug von Spaniens Davis-Cup-Team. Am Sonntag "demontierte" er Jo-Wilfried Tsonga mit 6:0,6:2,6:4 und machte damit die Vorentscheidung zum 3:1 perfekt.

Man kann sich kaum einen idealeren Austragungsort für eine Sandplatz-Demonstration von Rafael Nadal vorstellen als eine Stierkampfarena. Zwei Tage nach der Demontage von Richard Gasquet (6:0,6:3,6:1) war am Sonntag Jo-Wilfried Tsonga mit ähnlichen Machverhältnissen konfrontiert. Nur gerade sechs Games gewann der Bezwinger von Roger Federer in Wimbledon und Montreal, nach 137 Minuten war der Spuk vorbei. Vor allem von der Grundlinie aus war Tsonga praktisch chancenlos.

Nadal hat damit in den beiden Partien gegen Top-15-Spieler nur 10 Games abgegeben, und auch David Ferrer war gegen Gilles Simon weit von einem Satzverlust entfernt. Dass das Linkshänderdoppel Feliciano Lopez/Fernando Verdasco gegen Michael Llodra/Tsonga nur drei Games gewonnen hatte, konnten die Iberer angesichts der Dominanz in den Singles problemlos verkraften. Die Spanier bestreiten damit Anfang Dezember das dritte Finale in den vergangenen vier Jahren.

Feuerwehrmann Djokovic muss aufgeben

Finalgegner ist wie vor drei Jahren Argentinien. Im Duell zwischen Serbien und den Südamerikanern versuchte Novak Djokovic das Ruder für den Titelverteidiger noch einmal herumzureißen, am Ende musste der Weltranglistenerste aber unter Tränen verletzt die Segel streichen. Im vierten Halbfinal-Spiel des Davis Cups unterlag Djokovic dem Argentinier Juan Martin Del Potro nach Aufgabe beim Stand von 6:7 (5:7) und 0:3, ging mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden und begrub damit die Hoffnung der Serben auf die erfolgreich Titelverteidigung.

"Wir sind überglücklich, dass wir das Finale erreicht haben. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll", meinte del Potro, der Djokovic eine schnelle Genesung wünschte. Der US-Open-Sieger von 2009 hatte bereits am Freitag sein Einzel gegen Janko Tipsarevic gewonnen und damit die Weichen auf Sieg gestellt.

Djokovic, der eigentlich wegen körperlicher Erschöpfung nicht im Halbfinale antreten wollte, war kurzfristig für Viktor Troicki eingesprungen, um Serbien die Chancen auf den Finaleinzug zu wahren. Im vergangenen Jahr hatte Djokovic für sein Land die prestigeträchtige Mannschaftstrophäe zum ersten Mal gewonnen.(APA/Si/red)