Zu den diversen Baustellen, die Spindelegger als ÖVP-Obmann, Vizekanzler und Außenminister derzeit hat, meinte Spindelegger in der ORF-Pressestunde, er habe "viele Bälle in der Luft" und es sei schwierig alle gleichzeitig zu jonglieren. In der Wiener ÖVP will Spindelegger nach dem Rücktritt von Parteichefin Christine Marek selbst keinen Vorschlag für eine Nachfolge machen. Er werde sich aber einen Vorschlag der Wiener anhören. Konkret auf Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz angesprochen, meinte Spindelegger, Kurz sei für vieles geeignet, auch dafür, aber der Vorschlag müsse von den Wienern kommen. Gemeinsam mit Kurz sollten junge Leute in der Weiner ÖVP, wie die derzeitige Interimschefin Gabriele Tamandl oder der neue nicht amtsführender Stadtrat Manfred Juraczka, eine urbane Bewegung ins Leben rufen. Dabei seien vor allem die Themen wichtig, und hier könne die ÖVP mit der von Kurz betreuten Integration, oder mit Ökologie und Unis punkten. Dabei werde sich auch die Bundespartei einbringen.
Zu den jüngsten Korruptionsaffären erklärte der ÖVP-Obmann, er sei "persönlich empört", dass einzelne Politiker in die eigene Tasche gearbeitet hätten. Wenn ein ÖVP-Politker betroffen sein sollte, dann hätte er in der Partei keinen Platz mehr, bekräftigte Spindelegger. "Ich ziehe das durch", egal um welchen Namen oder welchen Rang des Politikers es sich handeln sollte. Den Rücktritt des früheren Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel als Abgeordneter haber er diesem nicht nahegelegt. Schüssel habe diesen Schritt aber "gut gesetzt", auch um die ÖVP zu entlasten und die Dinge anders von außen kommentieren zu können. Spindelegger bekräftigte, dass alles auf den Tisch müsse, das verlange er aber auch von allen anderen. Das müsse für alle Parteien gelten (APA)