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Foto: dpa/Stephanie Pilick

Erstmals in der Geschichte zieht die deutsche Piratenpartei in ein Landesparlament ein. In Berlin erreichen die Piraten auf Anhieb 8,9 Prozent und liegen damit klar vor der FDP. Die Liberalen fliegen mit 1,8 Prozent aus dem Abgeordnetenhaus.

SPD auf Platz eins

Gewinner der Wahl ist die SPD, sie bleibt trotz Verlusten auf Platz eins, gefolgt von CDU und Grünen, die beide dazu gewinnen konnten. Die Piratenpartei zieht mit 15 Abgeordneten in das Parlament ein, mehr Kandidaten hatte sie auch gar nicht zur Verfügung.

Nach schwedischem Vorbild

Die Piratenpartei ist in Deutschland im September 2006 nach schwedischem Vorbild entstanden. Jetzt haben die Nachwuchspolitiker erstmals den Sprung in ein Landesparlament geschafft. In Berlin meisterten sie die Fünf-Prozent-Hürde.

Ursprung im Internet

Ursprünglich ging es den Piraten vor allem ums Internet und den freien Austausch von Wissen im Netz. Mittlerweile engagiert sich die Partei auch für Themen wie ein garantiertes Grundeinkommen, für Bildung und den öffentlichen Nahverkehr.

12.000 Mitglieder

Die Zahl der Mitglieder kletterte seit 2006 von wenigen hundert auf rund 12.000. In Berlin hat die Partei nach eigenen Angaben um die 1.000 Mitglieder.

Die Piraten reklamieren für sich, die jüngsten Mitglieder unter allen Parteien zu haben. Das Durchschnittsalter soll um die 31 Jahre liegen. Ihren Namen hat die Piratenpartei selbstironisch von Organisationen übernommen, die sich für den Schutz des Urheberrechts stark machen und die Verbreitung von Raubkopien als Internet-Piraterie bezeichnen.

Bundestagswahl 2009

Bei der Bundestagswahl 2009 war die Partei mit 2,0 Prozent die mit Abstand stärkste Kraft unter den kleineren Parteien und Gruppierungen. Zuletzt holte sie bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 1,9 Prozent der Wählerstimmen. In der jüngsten Umfrage zur Berlin-Wahl kamen die Piraten auf 6,5 Prozent. (APA/dpa/red/Reuters)