Athen - Griechenland wird nach Angaben von Finanzminister Evangelos Venizelos in seinen Anstrengungen zur Überwindung der Schuldenkrise nicht nachlassen. Er sei vom Ministerrat beauftragt worden, bei einer für diesen Montag geplanten Telefonkonferenz mit der "Troika" aus Internationalem Währungfonds, Europäischer Union und Europäischer Zentralbank zu versichern, dass das Land alle seine Verpflichtungen erfüllen werde.
"Wir müssen das retten, was wir in den vergangenen 60 Jahren erreicht haben", sagte Venizelos am Sonntagabend nach einer mehrstündigen Dringlichkeitssitzung des griechischen Ministerrats. Wenn Griechenland weiter im Euroland bleiben wolle, müsse das Land alle im Haushalt vorgesehenen Ziele erreichen und sich enorm anstrengen. "Wir müssen bis nächstes Jahr keine Defizite mehr produzieren", sagte Venizelos.
Zentrale Maßnahme werde die bereits angekündigte Immobilien-Sondersteuer sein. Demnach soll jeder Grieche, der eine Wohnung oder ein Haus besitzt, in diesem und im kommenden Jahr eine Abgabe zwischen 50 Cent und 16 Euro pro Quadratmeter zahlen - je nach Wert der Immobilie.
Venizelos deutete auch Entlassungen im staatlichen Bereich an. "Das große Ziel ist es jetzt, den Staat zu verschlanken." Zugleich trat er Gerüchten entgegen, das Land könne bankrottgehen. "Der griechische Bürger weiß, dass seine Geldeinlagen gesichert sind", versicherte Venizelos. (APA)