Die europäischen Mobilfunkunternehmen bauen gegenüber den Banken ihre Marktanteile bei der mobilen Zahlungsabwicklung (M-Payment) aus, wie die Studie "Branchenkompass Kreditinstitute" der Mummert Consulting AG ergab. Die von Vodafone, T-Mobile, Telefonica und Orange Ende Februar dieses Jahres gegründete Mobile Payment Service Association, eine Allianz für das Bezahlen per Handy, habe genügend Kunden, um das mobile Zahlungsgeschäft rentabel betreiben zu können.

Die Mobile Payment Service Association wird außerdem dem M-Commerce einen neuen Wachstumsschub geben, so die Studie. Davon profitieren die Banken allerdings kaum, denn die Zahlungsabwicklung erfolgt per Telefonrechnung. Außerdem sei nur jedes zweite Kreditinstitut bereit, in den Zahlungsverkehr zu investieren. Nur durchschnittlich 2,2 % ihres Budgets investieren Banken in den Ausbau des M-Banking. Diese Lücke besetzen nun die großen Mobilfunkunternehmen mit ihrer neuen Allianz.

Jeder zweite Handybesitzer unter 30 Jahren nutzt bereits M-Commerce-Dienste per Handy, die Wachstumschancen beim M-Payment sind immer noch groß. Um den Markt zu erschließen ist aber die wichtigste Voraussetzung, dass möglichst viele Netzbetreiber ihre Systeme aufeinander abstimmen und gemeinsame Standards einführen. Mehrere miteinander konkurrierende Bezahlsysteme stellen für die Entwicklung des M-Commerce ein Hindernis dar.

So musste der europaweit tätige Anbieter Paybox in Deutschland im Jänner seinen Betrieb einstellen sowie in Großbritannien und in Schweden sein Service vorläufig unterbrechen, weil er allein nicht genug Nutzer für seine Dienste gewinnen konnte. In Österreich, wo die mobilkom austria alle Anteile der paybox austria übernommen hat, wird der Bezahlservice weiter geführt und kontinuierlich erweitert.(pte)