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Foto: apa/alpinarium galtuer
Galtür - Südseitig der Steinmauer, die bereits seit dem Winter 1999 den betroffenen Ortsteil von Galtür schützt, wurde ein lang gestrecktes Gebäude angefügt, das Feuerwehr und Bergwacht beherbergt sowie das Alpinarium mit 2000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Bürgermeister Anton Mattle betont, dass die Idee, ein "Dokumentationszentrum für das Leben im Gebirge" einzurichten, Ausdruck der Aufarbeitung des Lawinenunglücks war.

Den Eingangsbereich hat der Schweizer Architekt Ivo Sallaberger mit einer 32 Tonnen schweren und trotzdem beweglichen, fast schwebenden Steinskulptur gestaltet die sich über zwei Etagen erstreckt. Integriert in die Ausstellung ist ein schlichter Gedenkraum, der an die 31 Lawinentoten von 1999 erinnert.

Open-Air-Museum

Neben Leitausstellungen, die auf regionale Themen zurückgreifen und exemplarisch aufbereiten soll, will das Alpinarium auch in Zusammenarbeit mit Universitäten (derzeit Innsbruck, Bayreuth, Boku Wien) zur Forschungsstätte werden. Geplant ist auch, die weitere Umgebung Galtürs und seine weitgehend unberührte Landschaft etwa mit Themenwegen als "Open-Air-Museum" zu nutzen.

Die bis 2007 mit mehr als sieben Millionen Euro veranschlagten Investitionen trägt zum größten Teil das Land Tirol. Ab 2006 soll das Alpinarium kostendeckend arbeiten.

Ausstellung zum Alltag

Die erste Ausstellung "Galtür unter einem Dach" ist den Einheimischen und ihrem Alltag gewidmet. Dazu wurden alle 720 Einwohner von Lukas Schaller vor die Kamera gebeten, wobei jeder und jede einen typischen Gegenstand mitbringen sollte. Die Akzeptanz des Alpinariums spiegelt sich darin wieder, dass sich bisher 640 Personen fotografieren haben lassen, wobei die Gegenstände von Snowboard und Fußball über Bücher und Reiseutensilien bis zu bäuerlichen Arbeitsgeräten reichen.

Nach dem Lawinenunglück sei eine einzige Frau aus dem Ort weggezogen, erzählt Mattle. Und mit dem heurigen Winter und 315.000 Nächtigungen sei auch wieder das touristische Niveau von 1998 erreicht worden.

Bereits fixiert ist die Tiroler Landesausstellung 2005 mit dem Thema "Zukunft der Natur" an den Standorten Alpinarium Galtür und Salzlager Hall. Im Alpinarium will man sich dabei mit den Schwerpunkten Naturgefahren und alpiner Tourismus beschäftigen. (hs/DER STANDARD, Printausgabe, 28.5.2003)