Foto: OMV-Presse
Wien - Mit dem Erwerb neuer Explorationslizenzen in Libyen baut der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV seine Position in dem nordafrikanischen Land weiter aus, das schon heute die wichtigste internationale E&P-Nation des Konzerns ist. Gegen internationale Konkurrenz erhielten die spanische Repsol (60 Prozent) als Betriebsführer sowie die OMV (40 Prozent) von der staatlichen libyschen Ölgesellschaft National Oil Corporation (NOC) Lizenzen zur Erdölsuche in sechs Explorationsblöcken erteilt.

Im so genannten Explorationspaket 1 mit einer Fläche von 76.700 km2 werden Repsol und OMV bis 2009 zwölf Explorationsbohrungen durchführen und mehr als 6.500 km seismische Messungen vornehmen. Die geschätzten Explorationsaufwendungen der beiden Partner sollen insgesamt rund 90 Mio. Dollar (derzeit 75,6 Euro Mio.) betragen, teilte die OMV heute, Mittwoch, mit. Das Paket umfasst die vier Onshore-Blöcke M1, S36, K1 und K3 in den Murzuk-, Sirte- und Kufra-Becken sowie die zwei Offshore-Blöcke O9 und O10 unmittelbar vor der Küste Libyens.

Beachtliche Ölvorkommen

OMV ist seit der Akquisition von 25 Prozent der Produktion von Occidental Petroleum im Jahr 1985 in Libyen aktiv und fördert in dem Land derzeit rund 23.000 Barrel pro Tag (bbl/d), fast ein Viertel der gesamten aktuellen OMV-Förderung. Im Jahr 2000 ist der OMV-Konzern im Block NC 1986 in unmittelbarer Nachbarschaft des entwicklungsfähigen riesigen Feldes El Shararah auf beachtliche Ölvorkommen gestoßen. Das A-Feld in NC 186 soll im 1. Quartal 2004 in Produktion gehen.

Insgesamt förderte der OMV-Konzern im Vorjahr weltweit rund 20 Mio. bbl Rohöl und NGL (natural gas liquids) sowie rund 66 Mrd. Kubikfuß (zirka 1,75 Mrd. m3) Erdgas. Das internationale Explorations- und Produktions-Portfolio der OMV umfasst derzeit 14 Länder, als Kernregionen sind dabei derzeit Österreich, Libyen und Großbritannien definiert.

Nach dem Closing des im Jänner erworbenen internationalen E&P-Geschäfts der TUI-Tochter Preussag Energie wird die OMV in 17 Ländern tätig sein. Mit der für 2003 zu erwartenden Produktionssteigerung in Pakistan und Australien/Neuseeland sollen diese Länder ebenfalls zu Kernregionen mit mindestens je 15.000 boe pro Tag werden. Bis 2008 will OMV ihre tägliche Fördermenge von im Vorjahr 83.000 auf 160.000 boe verdoppeln.(APA)