Entscheidung steht aus
Das Amtsgericht Nürnberg hat über den am 14. April eingereichten Insolvenzantrag der Grundig AG bisher nicht entschieden. Da sich die Insolvenzverwaltung ab dem 1. Juli nach Unternehmensangaben aber auf die Abwicklung vorhandener Geschäftsbereiche und Vermögensteile zu konzentrieren habe, sei eine Eigenverwaltung mit dem Vorstand anstelle eines externen Insolvenzverwalters nicht mehr sinnvoll.
Als attraktivsten Geschäftsbereich für potenzielle Investoren bezeichnete Titt das Fernseh-, Video- und Audio-Geschäft. Ein nicht näher bezeichnetes Unternehmen habe Interesse an einer Übernahme angemeldet, wenn das bisherige Management sich in geringem Umfang selbst daran beteilige. Die verbliebenen Vorstandsmitglieder Werner Saalfrank und Günther Moissl hätten sich dazu bereiterklärt, hieß es im Unternehmen.
Auf der Suche nach "tragfähigen Lösungen"
"Es liegt nun an den beiden, die operativen Bereiche und die Geschäftstätigkeit soweit zu sichern und aufrechtzuerhalten, bis gemeinsam tragfähige Lösungen für möglichst große Teile von Grundig gefunden sind", sagte Titt. Auch der Insolvenzexperte Braun werde weiter beratend tätig sein.
Zu der Entscheidung hätte außerdem die Situation der österreichischen Tochtergesellschaften beigetragen, sagte Titt. Die Gläubigerversammlung der insolventen Grundig Austria hatte die Schließung der Wiener TV-Geräte-Fertigung beschlossen. Die 800 bereits seit Mitte April beurlaubten Mitarbeiter sollen von einer Arbeitsstiftung übernommen und weiter qualifiziert werden. Die Hoffnung, in Vereinbarungen mit den österreichischen Tochtergesellschaften die Produktion aufrechterhalten zu können, habe sich nicht realisieren lassen, sagte der Sprecher.
Sampo, Beko abgesprungen