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"Modern Family" räumte bei den Emmys ab.
Los Angeles – Die Hollywood-Stars Kate Winslet und Martin Scorsese dürfen neben ihren Oscars nun auch einen Emmy ihr Eigen nennen. Die begehrten US-Fernsehpreise wurden Sonntagabend in 25 Kategorien in Los Angeles verliehen. Als Gesamtsieger mit acht Auszeichnungen aus 18 Nominierungen ging das Gangsterdrama "Boardwalk Empire" hervor, bei dessen Pilotfolge Scorsese Regie geführt hatte.
Beste Drama-Serie: "Mad Men"
In der renommierten Kategorie der "besten Drama-Serie" setzte sich jedoch "Mad Men" trotz einer 17-monatigen Sendepause gegen "Boardwalk Empire" durch. Mit insgesamt nur zwei Auszeichnungen blieb die 19-fach nominierte US-Serie über eine New Yorker Werbeagentur in den 1960er Jahren aber doch hinter den Erfolgen der vergangenen Jahre zurück.
Insgesamt sechs Emmys, davon vier am Sonntagabend, trug überraschend die britische Mini-Serie "Downtown Abbey" mit dem prämierten Regisseur Brian Percival und der Darstellerin Maggie Smith davon.
Emmy für Kate Winslet in "Mildred Pierce"
Mit Kate Winslet setzte sich im Rennen um die beste Schauspielerin ebenfalls eine Britin durch. In der fünffach geehrten Mini-Serie "Mildred Pierce" von Todd Haynes spielt sie eine geschiedene Mittelschicht-Mutter, die in der Weltwirtschaftskrise vor dem Zweiten Weltkrieg ein Restaurant eröffnet und um die Liebe ihrer Tochter kämpft. Sie hätte nicht gedacht, "irgendetwas zu gewinnen", sagte Winslet in einer kurzen Dankesrede. Die fünfteilige Serie wurde auch bei den Filmfestspielen von Venedig gezeigt und wird im Oktober bei der Viennale zu sehen sein.
Beste Komödie: "Modern Family"
Bei den Fernsehkomödien wiederholte die im deutschen Sprachraum unbekannte Satire "Modern Family" ihren Erfolg von 2010. Außer dem Emmy für die beste TV-Komödie und die beste Komödienregie für Michael Alan Spieler heimste die Geschichte vom bunten Alltag dreier Familien auch die beiden Nebendarstellerpreise für Ty Burrell und Julie Bowen ein, die in "Modern Family" ein Ehepaar spielen.
Unschlagbar: Jon Stewart
Das satirische "Nachrichtenprogramm" des Politkomödianten Jon Stewart ("The Daily Show With Jon Stewart") stach indes zum neunten Mal alle Konkurrenz aus.
Kein Scherz on Air
Für einen kleinen Eklat sorgte die Zensur des Senders Fox, der einen Witz von Alec Baldwin über die Verwicklung des Mutterkonzerns News Corp in den britischen Abhörskandal aus der Aufzeichnung entfernen ließ. In dem Beitrag macht sich Baldwin als fiktiver Präsident der Fernsehakademie in einem Telefonat darüber Sorgen, dass jemand das Gespräch mithöre. Fox erklärte den Scherz als "unangemessen" und ließ den Sketch kurzfristig von Leonard Nimoy ohne die betreffende Stelle neu einspielen, Baldwin machte anschließend seinem Ärger via Twitter Luft. "Das ist bescheuert, weil ich denke, es hätte sie besser aussehen lassen", twitterte er.
Kein Emmy für "Säulen der Erde"
Die einzige ORF-Chance auf einen Emmy wurde übrigens nichts: Die Koproduktion "Die Säulen der Erde" ging trotz sieben Nominierungen leer aus.
Charlie Sheen gab sich versöhnlich
Die Emmys wurden zum 63. Mal von der Amerikanischen Fernsehakademie verliehen, durch das Programm führte die Schauspielerin Jane Lynch aus der Musicalserie "Glee". Zu den Promis, die die Gewinner bekanntgaben, gehörte auch Charlie Sheen, der die Zeremonie dazu nutzte, seinen Nachfolgern bei der Erfolgsserie "Two and a Half Men" (Mein cooler Onkel Charlie) von Herzen das Beste für die nächste Staffel zu wünschen. (APA)