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19. September 2011: Schneefahrbahn auf der Brennerautobahn

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Verschneite Autos vor dem Bahnhof Brenner.

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Wien - Der Winter hält Einzug in Österreich: Die neue Woche hat mit einem massiven Kältesturz und Schneeflocken in West- und Südösterreich begonnen. Die Schneefallgrenze ist in Salzburg, Tirol, Kärnten und der Steiermark auf bis zu 600 Meter gesunken. "Ein derartiger Temperatursturz ist im Herbst sehr typisch", so Thomas Krennert von der Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) am Montag.

Am Montag ist es österreichweit um etwa zehn bis 15 Grad kälter als noch am Sonntag. Frisch wird es auch noch bis Mittwoch bleiben. "Auch erster Frost in alpinen Tälern ist möglich", sagte Krennert. "Wechselhaftes Wetter ist in mittleren Breiten mit gemäßigtem Klima, wozu auch Österreich gehört, normal", erklärte der Fachmann.

Bei der 2.300 Meter hoch gelegenen Rudolfshütte in Salzburg wurden um 7.00 Uhr 25 Zentimeter Neuschnee gemessen, die wirklich großen Niederschlagsmengen sollen aber erst im Lauf des Tages folgen. 20 Zentimeter Neuschnee wurden vom Sonnblick gemeldet. Im Straßenverkehr kam es erwartungsgemäß zu Behinderungen: Die Großglockner Hochalpenstraße musste überhaupt gesperrt werden, der Radstädter Tauern und der Katschberg waren nur mit Schneeketten befahrbar. Umgestürzte Bäume und Schneematsch führten zu Beeinträchtigungen auf der Paß-Thurn-Straße.

Auch Bahnstrecken beeinträchtigt

Beeinträchtigungen gab es auch für Zugreisende: Ein mit rund 80 Bahnreisenden besetzter Schnellzug von Salzburg nach Klagenfurt saß im Bereich Angertal bei Bad Hofgastein im Salzburger Pongau auf der Strecke fest, nachdem Bäume unter der Schneelast umgestürzt und auf die Oberleitung gefallen waren. Die Fahrgäste wurden mit Getränken versorgt. Wegen der tiefwinterlichen Straßen war auch die Einrichtung eines Schienenersatzverkehrs zunächst nicht möglich. Wie lange die Bahnstrecke noch unterbrochen ist, war vorerst unklar.

Auch in Tirol gab es einen Vorgeschmack auf den Winter. In Innsbruck ging Schneeregen nieder, auf einigen Autobahnen kam es durch Schneematsch zu Verzögerungen.

Mehrere Bahnstrecken bleiben gesperrt

Gleich mehrere Bahnstrecken im Westen Österreichs bleiben vorerst bis Dienstag gesperrt. Nach Angaben eines ÖBB-Sprechers vom Montagabend waren die Tauernstrecke und die Brennerbahn betroffen. Die Brennerbahnstrecke ist Dienstagabend wieder eingleisig befahrbar gewesen. Da der Verkehr auf einem zehn Kilometer langen Abschnitt vorerst nur über ein Betriebsgleis abgewickelt werden kann, würden zunächst der internationale Personenfernverkehr von und nach Italien sowie die Rollende Landstraße und der Güterfernverkehr wegen des vorhandenen Frachtrückstaus prioritär behandelt, teilten die ÖBB mit. Mehrere unter der Schneelast geknickte Bäume hatten am Montag Fahrleitung und Befestigungsvorrichtungen beschädigt.

Die ÖBB-Mitarbeiter hätten mehr als 100 Bäume wegräumen und die Streckenfahrleitung oberhalb von Steinach in Richtung Brenner auf rund 700 Metern reparieren müssen. Nahverkehrszüge ab Steinach bis zum Bahnhof Brenner werden wegen der fehlenden Kapazität der teilweise eingleisigen Strecke noch morgen, Mittwoch, im Schienenersatzverkehr abgewickelt. Das zweite Betriebsgleis soll bis zum späten Mittwochnachmittag fertiggestellt werden.

Auf der Tauernroute waren rund zwei Kilometer Fahrleitung beschädigt, ein Arbeiten in der Nacht aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Einen Schienenersatzverkehr gab es zwischen Bischofshofen und Spittal über die Autobahn. Zudem wurde ein Pendelbus nach Schwarzach, Bad Hofgastein, Bad Gastein, Mallnitz organisiert.

Kettenpflicht auf Bergstraßen

Auf mehreren Bergstraßen herrschte Kettenpflicht, z. B. auf der Ötztalstraße (B186), der Paznauntal Straße (B188) oder der Pitztal-Straße (L16). Die Verbindung zwischen Imst und dem Lechtal über das Hahntennjoch war in der Nacht wegen der starken Schneefälle gesperrt gewesen.

So regnerisch und kühl die neue Woche begonnen hat, wird sie vorerst auch weitergehen. Im Osten wird sich der Regen noch bis Dienstagmittag halten, im Westen kann es heute bereits wieder auflockern. Sonniger wird es erst ab Mittwoch. Für das Wochenende wird dann wieder ein Altweibersommer mit Temperaturen über 20 Grad prognostiziert. (APA)