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US-Präsident Obama beim Unterzeichnen des Don't Ask, Don't Tell Repeal Acts im Dezember 2010.

Foto: AP/dapd/Pablo Martinez Monsivais

Washington - Bekennende Homosexuelle dürfen ab sofort offiziell in der US-Armee dienen. Am Dienstag endet die "Don't ask, don't tell"-(DADT)-Doktrin, wonach Lesben und Schwule in den USA nur dann SoldatInnen werden dürfen, wenn sie über ihre sexuelle Präferenz nicht sprechen.

Die Abschaffung der Regel war jahrelang von Homosexuellenverbänden gefordert worden, US-Präsident Barack Obama hatte vergangenen Dezember einen entsprechenden Antrag gegen den Widerstand vieler RepublikanerInnen im Repräsentantenhaus und im Senat durchgesetzt.

Laut Umfrage begrüßen 70 Prozent aller US-SoldatInnen das Ende von DADT, nur bei den Marines und einigen anderen Eliteeinheiten ist eine Mehrheit gegen offen homosexuelle Militärs.

Die Armee bot in den vergangenen Monaten spezielle Kurse an, in denen MitarbeiterInnen im Umgang mit  Lesben und Schwulen geschult wurden. Wie dieStandard.at berichtete, erscheint zudem am Dienstag eine Zeitschrift für Armeebedienstete, in der 100 homosexuelle SoldatInnen porträtiert werden.

Vor der Einführung von DADT durch die Clinton-Administration 1993 durften Homosexuelle gar nicht dienen, die Schweigedoktrin war als Kompromiss gedacht. Seither wurden 14.000 SoldatInnen entlassen, weil sie bekannten, homosexuell zu sein. Laut Schätzungen sollen etwa 66.000 Armeeangestellte, etwa zwei Prozent des Personals, homosexuell sein. (red/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20.9.2011)