München - Die Münchner Staatsanwaltschaft hat ein gestohlenes Kunstwerk an Afghanistan zurückgegeben. Das Relief aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus war Mitte der 1990er Jahre aus dem afghanischen Nationalmuseum in Kabul geraubt worden. Nun wurde es sichergestellt und in der vergangenen Woche an den afghanischen Botschafter in Berlin, Abdul Rahman Ashraf, übergeben, wie die Staatsanwaltschaft München I aus Sicherheitsgründen erst am Montag mitteilte.
Das 30 Zentimeter hohe und 26 Zentimeter breite Relief aus weißem Kalkstein stammt aus dem antiken Königreich Gandhara im heutigen Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan. Es stellt eine Lehrszene des Buddha dar.
Verfahren im Mai eingestellt
Der Sohn eines Antiquitätenhändlers hatte das Relief nach dem Tod seines Vaters in dessen Keller gefunden und sich zum Verkauf entschlossen. Im Jahr 2010 wurde ein Münchner Auktionshaus auf das beim ihm eingelieferte Kunstobjekt aufmerksam, weil es im sogenannten Art Loss Register verzeichnet war, einer der weltweit größten Datenbanken für verlorene oder gestohlene Kunstwerke.
Ein Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet und im Mai 2011 wieder eingestellt, weil es keine Hinweise darauf gab, dass die Beteiligten um die Herkunft und den Diebstahl des Kunstwerkes wussten. (APA)