Zürich - Die Schweizer Großbank UBS will mit einer internen Untersuchung Licht in den Handelsskandal bringen. Sollten dabei schwere Mängel in der Risikokontrolle aufgedeckt werden, dürfte UBS-Chef Oswald Grübel wohl selbst unter Druck kommen.
Ein vom UBS-Verwaltungsrat eingesetzter Ausschuss unter Vorsitz von Ex-Morgan-Stanley-Finanzchef David Sidwell soll die unerlaubten Handelsaktivitäten und die Kontrollmechanismen der Bank ausleuchten. Die Bankenaufsichtsbehörden in der Schweiz und in England hatten nach Bekanntwerden der Spekulation bereits formelle Untersuchungen eröffnet.
Den Schaden, den ein UBS-Händler mit Fehlspekulationen angerichtet haben soll, korrigierte die größte Schweizer Bank am Sonntag von 2 auf 2,3 Mrd. Dollar (1,69 Mrd. Euro) nach oben. Der 31-jährige Händler soll mit Aktienindexfutures jongliert und das Risikomanagement mit Scheingeschäften ausgetrickst haben.
Ziemlich fix ist auch, dass Großbanken wie UBSkünftig eine deutlich über internationalen Vorgaben liegende Eigenkapitalquote von 19 Prozent halten müssen. Die beiden Parlamentskammern sind sich nur mehr bei steuerlichen Details uneinig. Zudem ist geplant, dass für die Schweizer Wirtschaft nicht relevante Teile einer Bank notfalls abgetrennt und separat in Konkurs geschickt werden können. (Reuters/DER STANDARD, Printausgabe, 20.9.2011)