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Die Ragweed-Pollen sind vier bis fünf mal kleiner als der Durchmesser eines menschlichen Haars und führen bei empfindlichen Menschen zu heftigen allergischen Reaktionen.

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Mit Schutzanzug, Handschuhen und Feinstaubmaske ausgerüstet beseitigt ein Forstwirt Ambrosiapflanzen.

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Die Allergiepflanze Ragweed (Ambrosia artemisiifolia), auch unter den Namen Ambrosia und Traubenkraut bekannt, breitet sich in Österreich rasch aus. Auf welche Weise sie das bewerkstelligt, ist Thema eines dreijährigen Forschungsprojekts der Universität für Bodenkultur, an dem sich auch die AGES beteiligt.

Erforscht werden die biologischen Grundlagen der Ausbreitung, insbesondere entlang des Straßen- und Gewässernetzes sowie auf landwirtschaftlichen und nichtlandwirtschaftlichen Flächen. Darauf aufbauend sollen konkrete Bekämpfungsmaßnahmen entwickelt werden.

Geringe Pollenkonzentration löst Allergie aus

Die Ragweed-Pollen sind vier bis fünf mal kleiner als der Durchmesser eines menschlichen Haars und führen bei empfindlichen Menschen zu heftigen allergischen Reaktionen wie Brennen, Jucken und Tränen der Augen, Reizungen der Atemwege bis hin zu teils erheblichen Atembeschwerden und allergischem Asthma. Darüber hinaus sind die Pollen hoch allergen, drei bis fünf Mal so stark wie Gräserpollen.

Bereits geringe Pollenkonzentrationen von fünf bis zehn Pollen/m3 Luft reichen aus, um eine allergische Reaktion auszulösen. Hinzu kommt, dass ein einzelnes Exemplar der Pflanze zwischen 3.000 und 60.000 Samen produzieren kann, die im Boden bis zu 40 Jahre keimfähig bleiben können.

Hervorragende Anpassungsfähigkeit

An sich konkurrenzschwach, verfügt die wärmebedürftige Pflanze über eine hervorragende Anpassungsfähigkeit: Man findet sie an Autobahnbaustellen, entlang von Mittel- und Randstreifen von Autobahnen, Straßen- und Wegrändern, Böschungen, Schienenbegleitstreifen, Uferbegleitflächen, auf deponierter Abhuberde, neben Baustellen, noch nicht oder nicht ausreichend bepflanzten Neubauobjekten, Waldlichtungen sowie auf Landwirtschaftsflächen.

Sie kommt auch in Gärten und Parks vor, in denen häufig Streufutter für Vögel verwendet wird, sowie auf Bracheflächen, Schutthalden, Kompost- und Rübenplätzen sowie Wohngebieten mit Vogelhäuschen. Effizient verbreitet wird die Unkrautart beispielsweise durch das Profil von Fahrzeugreifen, durch Erntemaschinen sowie Mähgeräte.

Population in Kärnten

Beonderes Augenmerk richtet das Forschungsprojekt auf das Bundesland Kärnten. Bis auf wenige Ausnahmen kommt Ragweed in Kärnten nicht flächendeckend vor. Der Schwerpunkt der Verbreitung liegt südöstlich von Villach im Bereich der Autobahn A11 zwischen St. Niklas und dem Karawankentunnel. Weiters werden auch Teile des Autobahn-Abschnittes der A2 östlich von Klagenfurt bis Wolfsberg von Ragweed-Pflanzen besiedelt.

Entlang der Bundesstraßen

Weitere stabile Populationen entwickeln sich entlang einiger Bundesstraßen im Klagenfurter Becken. In den Jahren 2010 und 2011 konnten im Bereich von landwirtschaftlichen Kulturflächen zwei besonders große Bestände mit tausenden von Ragweed-Exemplaren gefunden werden, eines davon lag östlich von Klagenfurt auf einer aufgeschütteten Brachfläche, das andere in der Nähe von Velden. Beide Bestände wurden bereits vor der Blüte abgeschlägelt. Der Ragweed-Pollenflug wird an den Standorten Klagenfurt und Villach gemessen. (red, derStandard.at)