Moskau - Das Weltkriegsepos "Die Zitadelle" von Starregisseur Nikita Michalkow (65) geht für Russland ins Rennen um den besten ausländischen Film bei der Oscar-Verleihung 2012. "Wir mussten etwas wählen, das der Größe des Landes entspricht", sagte Kirill Raspogow vom russischen Oscar-Komitee am Montagabend der Agentur Interfax. Der schätzungsweise 40 Millionen Euro teure Film bildet das Ende der Triloge "Die Sonne, die uns täuscht". Michalkow spielt selbst in dem zweieinhalb Stunden langen Streifen mit. Für den gleichnamigen ersten Teil hatte er 1994 den begehrtesten Filmpreis erhalten.
Angesichts des Goldenen Löwen für Alexander Sokurows "Faust" in Venedig kommt die Nominierung von Michalkows Kinoflop doch überraschend. Laut der Internet-Zeitung "Russland Aktuell" soll es bei der Nominierung im Komitee auch zu Streit gekommen sein, da einige Mitglieder gar nicht persönlich anwesend waren. Michalkow gilt als regierungstreu und enger Freund von Regierungschef Wladimir Putin, der zuletzt mehrfach versuchte, die Kinoindustrie wieder verstärkt auf patriotische Gefühle auszurichten. Im russischen Filmemacher-Verband hat Michalkow den Vorsitz inne, nachdem eine Palastrevolte einzelner Regisseure nach einem monatelangen Machtkampf letztendlich gescheitert war. (APA)