Die Führungskrise bei Deutschlands größtem Handelskonzern Metro ist nach Einschätzung von Aktionärsschützern beendet. Vorstandschef Eckhard Cordes könne nach der Einigung der Metro-Großaktionäre zum Tagesgeschäft zurückkehren, sagte die Geschäftsführerin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Jella Benner-Heinacher, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte die Aktionärsfamilie Haniel am Montagabend mitgeteilt, dass sie sich für eine Verlängerung von Cordes' Vertrag über den Oktober 2012 hinaus ausspricht.

"Ungut"

Die Aktionärsschützerin kritisierte aber, die Metro-Großaktionäre Haniel und Schmidt-Ruthenbeck hätten die Frage des Spitzenpersonals schneller klären sollen. "Es ist immer ungut für ein Unternehmen, wenn der Eindruck entstehen kann, dass sich Großaktionäre untereinander nicht einig sind", sagte Benner-Heinacher. Gerüchte über eine mangelnde Unterstützung für Cordes hätten lange im Raum gestanden. Cordes habe kämpfen müssen.

"Baustellen" Media Markt und Saturn

Bei Haniel hat sich Benner-Heinacher zufolge vermutlich die Erkenntnis durchgesetzt: "Man will nicht noch mehr Baustellen, die Metro hat genug Baustellen". Dazu gehöre die Neuausrichtung der Elektronikketten Media Markt und Saturn angesichts der Konkurrenz aus dem Internet. Wann ein Verkauf der Warenhauskette Kaufhof zustande kommt, bleibe abzuwarten. Cordes habe den Fehler eingeräumt, dass er zu früh einen möglichen Verkauf von Kaufhof in Aussicht gestellt habe. "Cordes wird in Zukunft etwas vorsichtiger sein, wenn er nach außen etwas verkündet." (APA)