Tel Aviv - Israels Sicherheitskräfte bereiten sich auf mögliche Massendemonstrationen der Palästinenser in den kommenden Wochen vor. 7500 Polizeioffiziere seien speziell für ihren Einsatz in möglichen Unruhen ausgebildet worden, sagte der israelische Polizeisprecher Mickey Rosenfeld am Dienstag,

Der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas will am Freitag nach einer Ansprache vor den Vereinten Nationen in New York einen Antrag auf Anerkennung Palästinas als Vollmitglied einreichen. Es wird befürchtet, dass friedliche Demonstrationen in den Palästinensergebieten, aber auch von israelischen Arabern zur Unterstützung der UN-Initiative in Gewalt ausarten könnten.

"Wir hoffen insgesamt, dass Demonstrationen friedlich verlaufen und keine Reaktion notwendig sein wird", sagte Rosenfeld. "Trotzdem hat die israelische Polizei sich in den letzten Wochen darauf vorbereitet, mit größeren Unruhen umzugehen."

"Schrei" und "Stinktier"

Rosenfeld bestätigte Medienberichte, wonach die Polizei mit unterschiedlichen nicht-tödlichen Mitteln zur Auflösung von Demonstrationen ausgerüstet werden soll. Darunter seien außer Tränengas auch Waffen wie "Der Schrei", ein System, das ohrenbetäubenden Lärm erzeugt, oder "Das Stinktier", eine Waffe, die unerträglichen Gestank verbreitet.

Die Palästinenser planen am Mittwochvormittag eine Großdemonstration in Ramallah, um ihre Unterstützung für Abbas zu bekunden. Die Fatah-Organisation hofft auf Tausende von Teilnehmern, die vom Grab des ehemaligen Präsidenten Yasser Arafat zum zentralen Manara-Platz marschieren sollten. Dort war ein Volksfest mit Musik und mehreren Ansprachen geplant. Kinder bekommen schulfrei, damit sie teilnehmen können und auch Regierungseinrichtungen geben ihren Mitarbeitern frei. (APA)