New York - US-Präsident Barack Obama hat Libyen zu einem raschen Wandel hin zu einer demokratischen Ordnung aufgerufen. Zum ersten Mal in der Geschichte des nordafrikanischen Landes müssten "freie und faire Wahlen" stattfinden, sagte Obama laut vorab veröffentlichtem Redetext auf einem internationalen Libyen-Treffen am Dienstag in New York. Der Präsident kündigte zudem die Wiedereröffnung der US-Botschaft in Tripolis an. Der US-Botschafter sei bereits auf dem Weg in die libysche Hauptstadt.
"Wir alle wissen, was notwendig ist", sagte Obama. "Ein zeitnaher Übergang. Neue Gesetze und eine Verfassung, die den Rechtsstaat stützen. Politische Parteien und eine starke Zivilgesellschaft." Obama sprach von einem "neuen Kapitel" in der libyschen Geschichte, mahnte aber auch zur Vorsicht: Vor dem Land lägen noch "schwierige Tage". Obama rief die verbleibenden Unterstützer des gestürzten Machthabers Muammar el Gaddafi auf, die Waffen niederzulegen. Sie sollten verstehen, dass das "alte Regime vorbei" sei. Der NATO-Einsatz werde fortgesetzt, "solange das libysche Volk bedroht wird".
An dem Libyen-Treffen am Rande der UNO-Generaldebatte nimmt auch der deutsche Außenminister Guido Westerwelle teil. Die USA und ihre Verbündeten wollen dabei über die Zukunft des nordafrikanischen Landes nach dem Sturz Gaddafis beraten. (APA/Reuters)