Das Forum der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG dient als Forum für Bekenntnisse zu Wissenschaft und Forschung: Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zum Beispiel sagte vergangene Woche bei dieser Gelegenheit, bis zum Jahr 2020 die Zahl der forschenden Unternehmen in Österreich um 25 Prozent erhöhen zu wollen. Als wichtiges Instrument dafür nannte er den auf 10.000 Euro aufgestockten "Innovationsscheck", der über die FFG vergeben wird, und das neue Programm Forschungskompetenzen für die Wirtschaft, das mit zehn Millionen Euro dotiert ist.

Die zweite Eigentümervertreterin, Verkehrsministerin Doris Bures, lobte die Forschungsstrategie der Bundesregierung als ersten Schritt, das Thema Forschung ganzheitlich mit Anknüpfungspunkten in Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft zu sehen. Ihr Ressort habe mit 420 Millionen Euro im aktuellen Jahr so viel Geld wie noch nie für Forschung zur Verfügung.

Mit weniger Enthusiasmus sprach der Industrielle und FFG-Aufsichtsratsvorsitzende Peter Mitterbauer. "Es waren sieben gute Jahre seit dem Start der FFG. Ich hoffe, dass ich nicht in einigen Jahren sagen muss: Es waren die sieben fetten Jahre." Die knappen Budgets seien "nicht erfreulich".

Mitterbauer lobte den Plan von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle, das Budget der österreichischen Universitäten auf eine Milliarde Euro zu erhöhen. "Bildung und F & E sind siamesische Zwillinge."

Kritik an der Finanzierung der Grundlagenforschung insgesamt kam vom Quantenphysiker Anton Zeilinger. Er forderte eine Steigerung der Mittel auf das Niveau der Schweiz, wo der Anteil am BIP doppelt so hoch wie in Österreich ist. Man müsse ein Klima schaffen, das Menschen mit neuen Ideen eine Chance gibt. Ideen seien ein "wichtiges Gut". (red/DER STANDARD, Printausgabe, 21.09.2011)