Wien - Und täglich drischt der Boulevardier: "Kurier-Chef war Partner von Hochegger" titelte "Österreich" am Mittwoch. Wieder eine Seite über Helmut Brandstätter. Der widmet sich und sein Blatt besonders intensiv der Aufklärung, wie Kanzler Werner Faymann (SP) öffentliche Gelder für seine gute Presse missbrauche - öffentliche Inseratengelder, die neben Krone und Heute bei Österreich einen besonders hohen Teil der Werbeumsätze ausmachen. Brandstätter sieht Fellner da als "Handlanger" des Kanzleramts.
"Nie Hocheggers Partner"
"Ich war nie Partner Hocheggers", sagt Brandstätter über seine bis 2010 geführte Agentur. Er habe nie Firmen mit Peter Hochegger gehabt, keine wechselseitigen Beteiligungen "noch einen Vertrag, noch sonst irgendwas". Fellner dürfte nun Hochegger hinter der Beteiligung eines Wirtschaftstreuhänders an Brandstätters Agentur vermuten, was der verneint.
Hochegger habe ihm wie andere Agenturen Kunden für Medientrainings vermittelt. Hocheggers Agentur habe ihm etwa Ex-Bawag-Chef Helmut Elsner zum Training geschickt, bestätigt Brandstätter. Den in den Kärntner Hypo-Skandal verwickelten kroatischen Exgeneral Vladimir Zagorec habe ihm der Wiener Anwalt Gabriel Lansky vermittelt, "damals ein wohlbestallter, von Wiener Banken hofierter Unternehmer".
Brandstätter sieht keinen Widerspruch in seinem "Memo" an seine Partneragentur Ecker & Partner über Lobbying für die ÖBB und seiner Aussage, er habe der ÖBB nie Lobbying angeboten. Er habe ja nur Ecker das Mail geschickt, der hätte angeboten. Aber da war ÖBB-Chef Peter Klugar ohnehin auch schon wieder weg.
Fellner hatte kein Problem damit, Brandstätter 2006 als Agenturchef, der auch mit Politikern trainierte, zur Nationalratswahl mit Interviews der Parteichefs für "Österreich" zu beauftragen. (fid/DER STANDARD; Printausgabe, 21.9.2011)