Wien - Nationalbankgouverneur Ewald Nowotny hat im Interview mit dem "Wall Street Journal" (WSJ) eine Einmischung aus den USA in die europäische Politik zurückgewiesen. "Ich denke, es gibt einige Entscheidungen, die die Europäer selber treffen müssen", zitiert ihn die Zeitung. Auch glaubt Nowotny, dass US-Politiker die Politik der EZB nicht immer richtig einschätzen: "Ich denke, es gibt ein gewisses Missverständnis in der Ansicht von Herrn (Alan) Greenspan (Ex-US-Notenbankchef, Anm.) und anderen aus den USA. Sie überschätzen üblicherweise die Rolle des Anleihenankauf-Programms", so Nowotny. Seit Mai 2010 hat die Europäische Zentralbank Bonds aus Problemländern im Gesamtwert von rund 150 Mrd. Euro aufgekauft.
Greenspan hatte Ende August das Auseinanderbrechen der Eurozone vorhergesagt: Die von Europa ausgehende Unsicherheit belaste die Unternehmensgewinne und das Wirtschaftswachstum in den USA.
Nowotny wies auch die "Wellen der Hysterie" bezüglich des Zustands der europäischen Banken zurück. Banken hätten genug Sicherheiten, um sich große Mengen an Geld von der EZB zu beschaffen. (APA)