"Leider hat sich zu oft erwiesen: Wer billig baut, baut meistens teuer", sagt der Salzburger Landesvorsitzende der Gewerkschaft Bau-Holz, Othmar Danninger. Oft lägen nämlich die diversen Angebote nicht weit auseinander - und hier müsse deshalb "der soziale und ökologische Faktor bei der Auftragsvergabe eine wichtige Rolle spielen", so der Gewerkschafter.
Er fordert nun, dass das beispielhafte Vorgehen des Landes Salzburg in ganz Österreich umgesetzt wird: Dort werden nämlich laut Aussendung der Gewerkschaft nun bei öffentlichen Auftragsvergaben die sozialen und ökologischen Kriterien der "Bau auf A!"-Kampagne berücksichtigt. Konkret heißt das, die Auftraggeber müssen für ihre Entscheidung berücksichtigen, wie viele Lehrlinge, Frauen, ältere oder behinderte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei potenziellen Auftragnehmern beschäftigt sind, welche Transportwege anfallen und ob in der Nähe ein Serviceangebot bei Wartung oder Reparatur besteht.
"Das Salzburger Modell rückt auch von Generalunternehmer-Verträgen ab, was insgesamt eine bessere Übersicht gewährleistet und es ‚schwarzen Schafen‘ zusätzlich erschwert, bei Aufträgen zum Zug zu kommen", findet auch Josef Muchitsch, der stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Bau-Holz, Lob für Salzburg. „Die Vorgangsweise, die die Salzburger Landesregierung gewählt hat, ist auch laut EU-Recht zulässig. Ich sehe also keinen Grund, warum dieses Modell nicht ehest möglich auch österreichweit umgesetzt werden soll." Man werde diesbezüglich das Gespräch mit den politisch Verantwortlichen suchen.
Den Salzburger Gemeinden ist es freigestellt, den Kriterienkatalog ebenfalls zu nutzen. "Es ist aber unbedingt nötig, dass auch die Gemeinden mit diesem Kriterienkatalog arbeiten. Nicht zuletzt sind öffentliche Auftragsvergaben nach dem Best- statt nach dem Billigstbieterprinzip auch ein ausgezeichnetes Instrument gegen Lohn- und Sozialdumping", so Danninger abschließend. (red)