Washington - Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinejad hat einen Stopp der Urananreicherung angeboten, sollte der Westen das Land mit Nuklearmaterial versorgen. In einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der "New York Times" bekräftigte Ahmadinejad, dass Teheran mit seinem Atomprogramm rein zivile Ziele verfolge. Der iranische Präsident spricht am Donnerstag bei der UNO-Generaldebatte in New York.
Der Iran könnte die Produktion von schwach angereichertem Uran noch "in dieser Woche" stoppen, sagte Ahmadinejad. Voraussetzung sei, dass der Westen das Uran ebenfalls in dieser Woche ohne Vorbedingungen und im Einklang mit den Bestimmungen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA/IAEO) liefere. Dies sei für den Iran auch günstiger, als das Nuklearmaterial selbst herzustellen.
Der Westen wirft Teheran vor, sein Atomprogramm militärisch auszurichten. Die IAEA hatte in einem Anfang des Monats bekanntgewordenen Bericht ihre "zunehmende Besorgnis" über die "mögliche Existenz" von geheimen nuklearen Aktivitäten mit militärischer Zielsetzung im Iran geäußert. Unter anderem werde befürchtet, dass Teheran an der Entwicklung eines atomaren Raketensprengkopfes arbeite. Der UNO-Sicherheitsrat verhängte wegen des iranischen Atomprogramms bereits vier Mal Sanktionen gegen Teheran. (APA)