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Gerlinde Kaltenbrunner.
Wien - Gerlinde Kaltenbrunner ist nach ihrem Gipfelsieg am K2 erstmals öffentlich in Österreich aufgetreten. Bei einem Presseempfang ihres Hauptsponsors am Donnerstag in Wien erzählte Kaltenbrunner von ihrer Tour auf den K2. "Während der gesamten Expedition habe ich acht Kilo verloren, mittlerweile aber wieder drei zugenommen", erzählte die Bergessteigerin.
Seit 23. August ist Kaltenbrunner die erste Frau, die alle Achttausender ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen hat. "Wenn ich es ohne Flaschensauerstoff nicht geschafft hätte - hätte ich es nicht gemacht", sagte Kaltenbrunner. Zurück in der Heimat stehen für Kaltenbrunner jetzt Ruhe und Erholung im Vordergrund. Im Frühling möchte sie wieder Höhenluft genießen und eine Expedition nach Nepal starten.
Verzögerter Aufstieg
Den K2 hat sie beim siebenten Versuch in vier Expeditionen bezwungen. Bereits am 15. Juni ist sie gemeinsam mit ihrem Mann Ralf Dujmovits und vier weiteren Bergsteigern an die pakistanisch-chinesische Grenze gestartet. Insgesamt 81 Tage dauerte die Expedition. Ursprünglich plante das Team die Rückkehr schon für den 15. August ein. Aufgrund der schlechten Wetterbedingungen verzögerte sich jedoch der Aufstieg zum K2. "Wir haben unser Visa völlig überzogen, auch die Genehmigung zur Besteigung war bereits ausgelaufen", erklärte Kaltenbrunner. Die Bergsteiger vertrauten jedoch darauf, dass sie in diesem abgelegenen Gebiet niemand suchen würde.
Der Aufstieg zum Gipfel war witterungsbedingt schwierig, ihr Mann kehrte vorzeitig wegen erhöhter Lawinengefahr um. Kaltenbrunner kämpfte bei Temperaturen bis minus 35 Grad weiter und schaffte es bis auf die Bergspitze. Schwer war auch der Abstieg. Dem Team gingen die Essensvorräte aus. "Hunger haben wir nicht wirklich verspürt, aber wir wussten, dass wir Energie brauchen". Zwei Tage mussten sie ohne Essen auskommen.
Entbehrungen gebe es auf dem Berg viele, doch einen "Luxusartikel" gönnte sich die gebürtige Oberösterreicherin auch am K2: "Im Gegensatz zu meinen männlichen Kollegen habe ich immer eine Zahnbürste im Rucksack. Ich putze mir auch auf über 8.000 Meter die Zähne!" (APA)