Wien - Die Gerüchte um den Aufenthalt des syrischen Außenministers Walid al-Muallem (Muallim oder Moualem) in Wien haben sich am Freitag aufgeklärt: Muallem hat die Nacht im Hotel Intercontinental in Wien-Landstraße verbracht. Er war in Wien auf der Durchreise zur UNO-Generalversammlung in New York, wie der Sprecher des Außenministeriums, Peter Launsky-Tieffenthal, auf Anfrage der APA am Freitag sagte. Eingereist sei Muallem mit einem spanischen Schengen-Visum. Inzwischen sei er bereits wieder abgeflogen.
Der Zwischenstopp des Ministers hatte in der Nacht auf Freitag Proteste von Auslandssyrern vor dem Hotel ausgelöst. Rund 50 Personen demonstrierten vor dem Intercontinental, wie der Sprecher der syrischen Gemeinde in Österreich, Amer Alkhatib, der APA mitteilte. Die Polizei bestätigte dies.
Der Protest sei friedlich verlaufen, inzwischen seien keine Demonstranten mehr vor dem Hotel, sagte die Polizei auf APA-Anfrage am Freitagmittag. Die syrische Botschaft in Wien hatte den Zwischenstopp al-Muallems zuvor gegenüber der APA weder dementieren noch bestätigen können.
Auch Bundespräsident Heinz Fischer und Bundeskanzler Werner Faymann hatten an der 66. UNO-Generalversammlung in New York teilgenommen, Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) ist nach wie vor dort.
In Syrien gibt es seit Wochen Proteste gegen die Regierung von Präsident Bashar al-Assad. Polizei und Armee gehen rigoros gegen oppositionelle Kräfte vor. Die Vereinten Nation gehen davon aus, dass seit Beginn der Erhebung im März rund 2.600 Menschen getötet wurden. Die Regierung macht bewaffnete Gruppen für die Gewalt verantwortlich.
Vertreter von syrischen Gemeinden aus fünfzehn europäischen Ländern hatten sich vor rund zwei Wochen in Wien bei einer Konferenz offiziell von Präsident Assad losgesagt. In ihrer Abschlusserklärung forderten die Vertreter der europäischen syrischen Gemeinden die "Unterstützung der friedlichen Revolution" in Syrien und den "Sturz des brutalen Assad-Regimes". (APA)