Wien - Der Wiener "Sniper", der seit mehren Wochen scheinbar wahllos auf Passanten feuert, beschäftigt die Bevölkerung intensiv: "Es sind zahlreiche Hinweise eingegangen - von solchen, die offensichtlich nicht in Zusammenhang mit den Taten stehen bis zu sehr konkreten Informationen", erklärte Mario Hejl, Sprecher der Wiener Polizei. Wie viele Tipps eingetroffen sind und in welche Richtung die Ermittlungen gehen, darauf wollte man aus kriminaltaktischen Gründen keine Auskunft geben.
Keine neuen Fälle
Glücklicherweise sind zuletzt keine neuen Fälle vorgekommen. Die Krankenhäuser wurden nicht extra aufgefordert, über entsprechend verdächtige Wunden Meldung zu machen. Die Bevölkerung sei durch die Berichterstattung so sensibilisiert, dass sich jedes Opfer von selbst an die Polizei wenden würde.
Hejl sprach von einer "besonders hinterlistigen und feigen Straftat", bei der man stark auf die Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen sei. Entsprechend froh ist man über die mittlerweile insgesamt 22.000 Euro, die für Informationen ausgelobt wurden, die zur Ausforschung es "Snipers" führen.
Kein Muster
2.000 Euro wurden dafür vom Verein der "Freunde der Wiener Polizei" zur Verfügung gestellt, der Rest vom Bundeskriminalamt. Laut dessen Sprecher Helmut Greiner entscheidet darüber ein Konsortium, dem u.a. für den Fall Verantwortliche, Vertreter des Innenministeriums und des BK angehören.
Bisher weiß man von 17 Fällen, bei denen 14 Passanten verletzt und zweimal Autos beschädigt wurden. Offenbar gibt es kein Muster, nach dem der Heckenschütze seine Ziele auswählt. Bei den Projektilen handelt es sich um sogenannte Diabolos vom Kaliber 4,5 Millimeter. Die erste dem "Sniper" zuordenbare Attacke wurde am 25. August registriert. Damals wurde in Hietzing ein Pkw beschädigt. Am Abend des 15. Septembers hat er 13 Menschen getroffen. Tags darauf wurde der bisher jüngste bekannte Fall registriert. An mehreren Tatorten wurde angeblich ein kleiner, heller Pkw gesehen.
Hinweise werden - auch vertraulich - vom Landeskriminalamt Wien unter der Telefonnummer 01/31310-33130 DW und jeder Polizeidienststelle entgegengenommen. (APA)