Die US-Aktienindizes verloren in dieser Woche zwischen 6% (Nadaq) und 9% an Wert (Russell 2000). Der S&P 500 fiel um 6,6%. Alle großen Branchen kamen unter starken Verkaufsdruck und notierten im Wochenvergleich tiefer. Der Rohstoffsektor büßte 14% ein, Banken 9,1% und Versicherungen 8,4%. Relative Stärke zeigten abermals Aktien aus dem Healthcaresektor (-1,8%) und Lebensmittel- sowie Getränkefirmen. Die Risikobereitschaft der Investoren nimmt weiter ab. Dies nicht ohne Grund. Seit mehreren Wochen gibt es einen deutlichen Überhang an negativen Gewinnrevisionen durch die Finanzanalysten. Eine Besserung
diesbezüglich ist aktuell nicht absehbar.
Weitere wichtige Gründe für die aktuelle Aktienmarktkorrektur sind:
- Die Konjunkturindikatoren in den USA signalisieren ein stark verlangsamtes Wachstum (Einkaufsmanagerindex fällt, Arbeitslosigkeit unverändert hoch, Einbruch des Konsumentenvertrauens)
- Die FED diagnostizierte diese Woche signifikante Abwärtsrisiken für die US-Ökonomie, ebenso reduzierte der IWF seine Aussichten hinsichtlich der Entwicklung der Weltkonjunktur
- Die Kombination aus Angst vor einer Rezession, hoher öffentlicher Verschuldung und dem Druck Sparmaßnahmen umzusetzen, reduziert die ohnedies sehr moderaten Wachstumsaussichten
- jüngstes Downgrading wichtiger US-Banken durch Ratingagentur Moody's (Bank of America Citigroup, Well's Fargo)
- Stark gesunkene Risikobereitschaft der Anleger
- Bewertungsrelationen treten derzeit in den Hintergrund
- Der offensichtliche Abwärtstrend provoziert weiteren Abgabedruck bei Aktien
Wir erwarten in der kommenden Woche eine weiter schwache Entwicklung der US-Aktien. Der Abwärtstrend des S&P 500 Index ist noch nicht vorbei. Tage mit steigenden Kursen bieten immer noch gute Ausstiegsmöglichkeiten, vor allem bei zyklischen Aktien. Erst nach einer Bodenbildungsphase sollten Neuengagements überlegt werden. Derzeit ist es aber noch nicht soweit.