Mit seiner Schwester Charlotte leitet er seit zwei Jahren in Nachfolge des Vaters die Personalberatung Eblinger & Partner. 1998 gründete er Jobnews und Jobfinder (2006 an StepStone verkauft), weswegen er als "Pionier des Online-Recruiting" gilt. Nun hat seine Online-Affinität im Einstieg bei der Arbeitgeberplattform Kununu.com ihren Niederschlag gefunden.
Diese besteht seit vier Jahren, ist eigenen Angaben zufolge die größte ihrer Art im deutschsprachigen Raum und weist 58.000 Unternehmensbewertungen von derzeit 153.000 Mitarbeitern aus, dazu Firmenprofile (etwa Accenture, Allianz, Daimler, Verbund). Der Umsatz dürfte bei rund 1,5 Mio. Euro liegen. Bis zu einer Million Besucher meldet Kununu derzeit monatlich, zwei Millionen Seitenaufrufe werden angegeben.
Florens Eblinger hat sich "privat" eingekauft, "weil man sich diesen Kommunikationskanälen nicht verschließen kann", wie er sagt. Besser sei, dabei zu sein - New Media passiere sowieso, so Eblinger zu Skeptikern.
Mit der klassischen Personalberatung habe dieses Engagement nichts zu tun, diese sei mit 26 Mitarbeitern (davon 14 Berater) so groß wie nie zuvor. Obwohl: "Im Beratungsprozess stellen wir fest, dass die Generation unter 35 sehr wohl auf diesen Portalen surft, sich so sehr intensiv über ihr Zielunternehmen informiert und wir gelegentlich in Erklärungsbedarf kommen, was Bewertungen von Unternehmen betrifft."
Ihm gehe es mit seinem Engagement um die Erweiterung des Portfolios, um das Abdecken der "breiten Human-Resources-Palette". Und da gehöre New Media dazu. Die beiden Kununu-Gründer Mark und Martin Poreda benennen ihren Profit mit der Online-Erfahrung und dem Netzwerk Florens Eblingers. Das frische Geld aus der Kasse des Personalberaters sei wachstumsgewidmet.
Aktive Nutzung empfohlen
Das Employer-Branding, also die Kommunikation der attraktiven Marke als Arbeitgeber, werde für Unternehmen zunehmend wichtiger, eine tatsächlich gelebte Feedback-Kultur sei in Zeiten von Social Media eben unerlässlich. Wer aktiv teilnehme, der sei nicht nur sofort informiert, sondern könne auf Angriffe reagieren und seine Botschaften platzieren.
Wie er die Zukunft klassischer und neuer Medien in diesem Bereich einschätze, dazu wagt er keine Prognose: "Im Jahr 2000 hieß es, Online werde Print ablösen, das ist nicht passiert." (kbau, DER STANDARD, Printausgabe, 24./25.9.2011)