
Ausschnitt aus dem Bild "Schwarze Löcher" von Marlene Stoißer, zu sehen auf Schloss Hainfeld.
Graz/Feldbach - "Wir wollen Frauen sichtbar machen", erklärt Renate Krammer, eine der Künstlerinnen des soziokulturellen Netzwerkes Acryl das Ziel der Frauengruppe, die heuer das zweite Mal mit einem kleinen Festival auf sich aufmerksam macht.
Gesehen zu werden ist für Frauen, wenn sie Kunstschaffende sind, doppelt schwierig, in der Provinz sogar dreimal so schwierig. Das hielt Acryl nicht davon ab, ausgerechnet das historische Wasserschloss Hainfeld im steirischen Leitersdorf im Bezirk Feldbach mit ihren Soundperformances, Filmen, Fotografien, Malereien und Installationen zu Wasser und zu Land zu bespielen.
Das Schloss ist spätestens seit dem Festival Regionale 2008 immer wieder Schauplatz interessanter Projekte, besonders wegen seiner bewegten Geschichte, die eng mit jener des Orientalisten Joseph Freiherr von Hammer-Purgstall verbunden ist - der Standard berichtete.
Noch bis Montag gastiert dort der "Frauencircus", wie sich das reisende Projekt der Acryl-Frauen nennt. Vor dem Schloss weisen darauf nur zwei unscheinbare graue Container und bunte Wimpel hin, wie man sie von Zirkuszelten kennt. Innen zeigen insgesamt 18 internationale und österreichische Künstlerinnen ihre unterschiedlichen Arbeiten.
Etwa jene der niederländischen Medienkünstlerin CYM und ihrer palästinensische Kollegin Nadira Alaraj oder die Fotografien der Österreicherin Ida Kreutzer und Videokunst der Rumänin Marilena Preda Sanc. Das Duo Anna und Maria Obernosterer hat seinerseits den Wassergraben mit einer anmutigen Installation aus aneinanderhängender Plastikflaschen bestückt.
Heute, Samstag, um 18 Uhr erörtern Frauen aus Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft die Frage "Wie funktionieren Netzwerke?" bei einer Diskussion. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD - Printausgabe, 24./25. September 2011)