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Mit Cardoso kam der Erfolg.
Stuttgart- Trainereffekt beim Hamburger SV. Auswärts gegen den VfB Stuttgart haben die Hamburger am Freitagabend im Spiel eins unter Interimstrainer Rodolfo Cardoso sowie nach dem Rauswurf von Ex-Trainer Michael Oenning einen knappen 2:1-(0:1)-Sieg gefeiert. Für die Hausherren war zum Auftakt der siebenten Runde der deutschen Fußball-Bundesliga vor 55.700 Zuschauern ein Treffer des Österreichers Martin Harnik zu wenig, Jeffrey Bruma (51.) und Robert Tesche (67.) drehten die Partie noch zugunsten des HSV.
Für Harnik gab es am Ende nichts zu jubeln, seine aktuelle Topform untermauerte er allerdings mit dem schnellen Treffer zur 1:0-Führung. Der gebürtige Hamburger staubte aus sieben Metern trocken zum 1:0 ab, nachdem HSV-Goalie Jaroslav Drobny einen Weitschuss von Zdravko Kuzmanovic aus 25 Metern abgewehrt hatte. Für den 24-jährigen Offensivspieler war es der vierte Saisontreffer (der 14. insgesamt), zuletzt hatte er beim 2:1-Erfolg gegen den SC Freiburg beide Tore der Schwaben erzielt.
Die Hamburger (4 Punkte) gaben mit dem ersten Saisonsieg die Rote Laterne vorerst an den FC Augsburg (3) ab. Für Cardoso könnte es aber schon die letzte Partie gewesen sein, soll doch schon in der nächsten Woche ein Oenning-Nachfolger präsentiert werden. Der wird aller Wahrscheinlichkeit nach Huub Stevens heißen.
Stevens könnte schon am Sonntag unterschreiben
Obwohl kaum jemand noch ernsthafte Zweifel an der Verpflichtung des Niederländers hat, wollte die Hamburger Chefetage des zweite Engagements des 57-Jährigen aber noch nicht bestätigen. "Es gibt noch nichts zu vermelden, es ist noch nichts fix", sagte der Vorstandsvorsitzende Carl-Edgar Jarchow: "Ich gehe davon aus, dass es Anfang nächster Woche eine Entscheidung gibt. Spätestens in der Länderspielpause möchten wir einen neuen Trainer haben."
Wahrscheinlich wird es aber schneller gehen. Es wird damit gerechnet, dass Stevens schon am Sonntag einen Vertrag unterschreiben wird. Damit würde der neue Coach, der bereits von Januar 2007 bis Juni 2008 bei den Hamburgern auf der Bank saß, sein erstes Spiel ausgerechnet gegen Schalke bestreiten. Bei den Königsblauen arbeitete Stevens, der den HSV in seiner ersten Amtszeit zunächst vor dem Abstieg rettete und anschließend sogar in den Europapokal führte, sehr erfolgreich zwischen 1997 und 2002.
Die Verpflichtung von Stevens, der im April bei Red Bull Salzburg entlassen worden war, bedeutet gleichzeitig ein schnelles Ende der Amtszeit Cardosos. Jarchow stellte klar, dass der Argentinier trotz des Erfolgs beim VfB keine Chance auf den Trainerposten hat. "Rodolfo Cardoso hat mit der B-Jugend, der A-Jugend und der U23 sehr erfolgreich gearbeitet. Aber er hat gar nicht die nötige Lizenz für die Bundesliga, die muss er erst machen. Deshalb stellt sich die Frage nicht", sagte der HSV-Boss. (APA/sid/red)