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Amanda Knox' Vater Curt (r.) bespricht sich mit den Anwälten.

Foto: REUTERS/Giorgio Benvenuti

Perugia - Im Berufungsprozess um die in Italien wegen Mordes an einer britischen Mitbewohnerin verurteilte US-Studentin Amanda Knox hat die Anklage lebenslange Haft für die 24-Jährige gefordert. Auch ihr drei Jahre älterer Ex-Freund Raffaele Sollecito solle lebenslang hinter Gitter, forderte am Samstag Staatsanwältin Manuela Comodi vor dem Gericht im italienischen Perugia. Damit ging sie noch über den Urteilsspruch der ersten Instanz hinaus, durch den Knox im Dezember 2009 zu 26 und Sollecito zu 25 Jahren Haft verurteilt worden waren. Die beiden Angeklagten beteuern bis heute ihre Unschuld.

Die Britin Meredith Kercher war Anfang November 2007 halbnackt und mit durchschnittener Kehle in dem Haus in der italienischen Universitätsstadt Perugia gefunden worden, dass sie gemeinsam mit Knox bewohnte. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft wurde die 21-jährige Britin gemeinsam von Knox, ihrem damaligen Freund Sollecito sowie dem ebenfalls angeklagten Rudy Guede ermordet, weil sie sich weigerte, bei Sexspielen mitzumachen. Guede war nach einem Teilgeständnis in einem getrennten Schnellverfahren zu 16 Jahren Haft verurteilt worden.

In dem jetzigen Berufungsverfahren äußerten unabhängige Experten ernsthafte Zweifel an den DNA-Tests, die in erster Instanz zur Verurteilung von Knox und Sollecito geführt hatten. In der italienischen Presse wurde deshalb bereits über einen möglichen Freispruch spekuliert. Das Urteil soll voraussichtlich Anfang Oktober fallen. (APA)