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Alles andere als ein Nachtschattengewächs: Sebastian Vettel, bald Doppel-Weltmeister. Und der jüngste noch dazu.

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Singapur - Ein einziger verlorener Frontflügel war nach dem Start zum Grand Prix von Singapur am Sonntag zu beklagen, durchaus überraschend auf dem engen Stadtkurs. Das Ding gehörte zum Hispania-Boliden von Daniel Riccardo - und es reichte für ein kurzes Ausrücken des Safety-Cars.

Sebastian Vettel hingegen, der Titelverteidiger, ging es mit klinischer Perfektion los. Der Deutsche im Red Bull ließ dem Feld von der Pole Position nicht den Hauch einer Chance und setzte sich in der asiatischen Nacht mit Rundenzeiten aus einer anderen Dimension schnell von der Konkurrenz ab.

Teamkollege Mark Webber verhaute hingegen auch diesen Start und fiel von Position zwei hinter Jenson Button (McLaren) und den gut weggekommenen Fernando Alonso (Ferrari) zurück. Ebenfalls durchgereicht wurde Lewis Hamilton, und zwar zunächst bis auf Platz acht.

In Runde 12 endete der Ex-Weltmeister im Heck von Filipe Massa, schlitzte dem Ferrari den Hinterreifen auf und ruinierte sich selbst die Schnauze. Ein zusätzlicher Boxenaufenthalt für den Brasilaner war die Konsequenz, während Hamilton zunächst versuchte, mit dem havarierten McLaren noch ein paar Runden durchzuhalten und dann eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt bekam.

In der 30. Runde legte Michael Schumacher ein ähnliches Manöver hin, sein Massa hieß Perez im Sauber. Der Deutsche im Mercedes hob nach dem Buserer ab und verteilte einen Trümmerhaufen über die Strecke. Es folgte die zweite Safetycar-Phase und Vettels schöner Vorsprung war mit einem Mal perdü. Mit dem Wiederbeginn und in der Überrundungsphase setzte er sich aber schnell wieder ab. Trotz Buttons folgender Aufholjagt siegte der Deutsche am Ende sicher vor Button und Webber - der neunte Saison-Erfolg des Deutschen.

Die Sache ist gegessen

Ein Punkt fehlt ihm noch zur erfolgreichen Titelverteidigung, wenn Button die ausstehenden fünf Rennen nicht allesamt gewinnt, braucht es nicht einmal den. Es dürfte hinhauen damit, dass der jüngste Weltmeister aller Zeiten auch der jüngste Doppelweltmeister wird. "Es ist nur noch eine Formalität", erklärte Red Bulls Motorsportchef Helmut Marko. Zu unwahrscheinlich bis unmöglich ist es, dass Vettels einziger rechnerisch verbliebener WM-Rivale Jenson Button alle fünf ausständigen Rennen für sich entscheidet. "Das Feld hinter Vettel ist so dicht, dass keiner alle Rennen gewinnen wird", meinte Marko.

Vettel hat außerdem noch die Chance, die meisten Saisonrennen bisher zu gewinnen. Den Rekord hält ein gewisser Michael Schumacher, der 2004 13 Mal ganz oben stand. "Wir wollen alle noch ausstehenden Rennen gewinnen", versicherte Marko. (red)