Wien - Für AUA-Vorstand Peter Malanik stehen die indischen Drohgebärden gegen Österreich beziehungsweise die zwischen Österreich und Indien fliegende Austrian Airlines "natürlich" in einem Zusammenhang mit dem Nichtbeitritt der Air India zur Star Alliance. Es könne aber nicht sein, dass die Allianz ihre Beitrittskriterien verwässere, sagte Malanik heute.

Die AUA nehme luftverkehrsrechtliche Probleme nie auf die leichte Schulter, betonte der AUA-Manager am Montag am Rande einer Luftfahrtveranstaltung in Wien. Er glaube aber an Verhandlungslösungen auch im Fall Indiens. "Ich glaube nicht, dass es Einstellungen von Flügen geben wird."

Der Manager der AUA, die ja wie die Lufthansa der Star Alliance angehört, wollte nicht sagen, welche der 83 Kriterien für den Allianz-Beitritt die staatliche Air India verfehlt hat. Es seien Qualitätskriterien, nicht aber Sicherheitskriterien, fügte Malanik hinzu. In Fragen der Flugsicherheit erfülle die indische Gesellschaft die Kriterien der Star Alliance.

Laut Malanik haben sich die indischen Luftfahrtbehörden den Streit der russischen Behörden mit Österreich "abgeschaut". Indien stellt zur Zeit die Verkehrsrechte der AUA als Tochter der deutschen Lufthansa in Frage und hat von Österreich "Auskunft" über die Eigentümerschaft der AUA angefordert.

An dieser Front soll es nach russischen Medienberichten Mitte Oktober zu einer endgültigen Lösung kommen. Demnach hätte die AUA nun beste Chancen, dauerhafte Landerechte in Russland zu bekommen. Russland wolle die EU-Eigentümerschaft Europäischer Carrier anerkennen, hieß es vor dem Wochenende.

Für Malanik wäre dies, wie er heute sagte, ein "wichtiger Fortschritt" und der endgültige Beweis, wie weltfremd und anachronistisch die bisherigen Nationalitätenklauseln in den Luftverkehrsabkommen in Fragen der Landerechte seien. (APA)