Nix ging in zahlreichen Branchen Österreichs.

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Der Asphalt vor der ÖVP-Zentrale in der Wiener Lichtenfelsgasse war kurzfristig von einem Teppich aus Löschschaum bedeckt. Es handelte sich um eine Protestaktion pensionierter und dienstfreier Feuerwehrmänner im Zuge der Streiks gegen die Pensionsreform. Bei der Aktion war die Wiener SP-Stadträtin Renate Brauner anwesend.

In Wien wurden alle 367 städtischen Kindergärten (36.000 Betreuungsplätze) bestreikt. Bürgermeister Michael Häupl erklärte, dass ihm der Streik bei den Kindergärten "nicht gefällt".

Das Finanzministerium hat Kritik zurückgewiesen, wonach schwarze Listen über streikende Bedienstete angelegt würden. Es sei nur wie in jedem anderen Unternehmen festgestellt worden, wer aus welchem Grund dem Arbeitsplatz ferngeblieben sei.

In den Spitälern des Wiener Krankenanstaltenverbundes und am AKH trugen Ärzte Kleber mit der Aufschrift: "Ich würde auch gerne streiken, aber Ihre Gesundheit ist mir wichtig!"

Auf den Wiener Straßen war bereits am frühen Vormittag zu bemerken, dass auch die Müllabfuhr und die Straßenreinigung bestreikt werden: Die Überreste von Montagnacht waren nicht beseitigt worden.

Niederösterreich ist anders: Während in den meisten Pflichtschulen Österreichs und der überwiegenden Mehrzahl der Bundesschulen (AHS, BHS) gestreikt wurde, fand im größten Bundesland an den meisten Schulen regulärer Unterricht statt.

Keine Probleme bereitete der Streik all jenen, die ihre Zeitungen über Hauszustellung oder über die Trafik beziehen. Zumindest ein Teil der Postabonnenten hingegen wird etwa den STANDARD vom Dienstag erst am Mittwoch im Briefkasten finden. Postämter in größeren Städten, die trotz Streik zustellten, versuchte der STANDARD direkt zu beliefern und damit so viel Abonnenten wie möglich zu erreichen.

(DER STANDARD, Printausgabe, 4.6.2003)