Stockholm - Erst vor wenigen Tagen konferierten die Regierungschefs der internationalen Staatengemeinschaft bei der UNO-Generalversammlung zum Thema der nicht übertragbaren Erkrankungen. Nach den Herz-Kreislaufleiden (48 Prozent der Todesfälle) steht Krebs (21 Prozent) bereits an zweiter Stelle der Todesursachen weltweit.

Die Zahlen werden sich in den kommenden Jahren vor allem wegen der Bevölkerungsentwicklung mit immer mehr alten Menschen noch deutlich erhöhen, ist aus den Berechnungen zu erkennen, die beim Europäischen Krebskongress (EMCC/23. bis 27. September/Stockholm) aufliegen. Die Daten im Einzelnen:

  • Auf der Basis des Jahres 2008 gab es 12,7 Millionen Krebs-Neudiagnosen weltweit bei 7,6 Millionen Todesopfern.
  • Die Entwicklungsländer stellen mit 56 Prozent der neuen Fälle und 63 Prozent der Opfer - ein Hinweis auf die deutlich schlechtere medizinische Versorgung - bereits die am meisten betroffenen Regionen dar.
  • In der EU sind für 2011 rund 1,3 Millionen Krebs-Todesfälle prognostiziert.
  • Für das Jahr 2030 werden weltweit 21,4 Millionen Krebserkrankungen - bei 13,2 Millionen Todesfällen - vorhergesagt. In Europa (inklusive Nicht-EU-Staaten) sollen es im Jahr 2030 vier Millionen Neuerkrankungen und 2,3 Millionen Todesfälle sein.

Die häufigsten Krebs-Neuerkrankungen weltweit (2008):

  • Lungenkrebs (1,1 Millionen Männer, 516.000 Frauen)
  • Brustkrebs (1,4 Millionen)
  • Dickdarm- und Enddarmkrebs (664.000 Männer, 571.000 Frauen)
  • Magenkrebs (640.000 Männer, 349.000 Frauen)
  • Prostatakrebs (900.000)
  • Gebärmutterhalskrebs (530.000)
  • Leberkarzinome (523.000 Fälle bei Männern, unter Frauen nicht in den vorderen Plätzen)
  • Speiseröhrenkarzinome (326.000 Fälle bei Männern, unter Frauen nicht in den vorderen Plätzen)
  • Gebärmutterkrebs (288.000 Fälle)

Die sechs häufigsten Krebsarten bei Männern und Frauen machen bereits 7,7 Millionen Neuerkrankungen pro Jahr aus. Männer sind mit 6,6 Millionen Fällen im Vergleich zu den Frauen mit sechs Millionen Neuerkrankungen überrepräsentiert. In Europa (inklusive Nicht-EU-Staaten) waren 2008 (exklusive Weißer Hautkrebs) Dickdarm- und Enddarmkrebs sowie Brustkrebs (13,5 bzw. 13,2 Prozent aller Neuerkrankungen) die häufigsten bösartigen leiden. Dann folgten Lungenkarzinome mit einem Anteil von 12,1 Prozent und Prostatakarzinome (11,6 Prozent). (APA)