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Henrique des Castro, Vice President für Global Media und Platforms, beim Branchenführer Google.
Auf 150 Milliarden US-Dollar Markenwert wird das Unternehmen Google, dem Henrique des Castro als Vice President für Global Media und Platforms vorsteht, geschätzt. Dementsprechend groß war auch der Ansturm auf dessen Keynote "Digital Marketing – A Global Perspective" am letzten Tag der Dmexco. Als auch die letzten Anzugträger am Boden vor der Bühne Platz genommen hatten, betrat der Vortragende die Bühne. Gleich zu Beginn stellte er klar: Google arbeite bereits an der nächsten Revolution – der netzübergreifenden Personalisierung, die auch die Werbelandschaft grundlegend verändern soll.
Mobile & Video
Die wichtigsten Treiber dieser Entwicklung sind, laut Henrique des Castro, Bewegtbild und Mobiltelefone. Die Zahl der täglich abgesetzten Android-Babys würde die Zahl menschlicher Geburten pro Tag bereits übertreffen.
Die digitale Welt ermögliche es, Werbung von Content separieren zu können, so der Googlianer. Diese Chance gelte es zu nutzen und dem durch Targeting erforschten Publikum individuell gestaltete Werbung einzuspielen. In Zukunft würden Werber statt einer Werbekampagne Millionen von Werbespots managen – eine branchenumwälzende Revolution.
Erfolgsfaktor Targeting
Die Fragmentierung der User in Interessensgemeinschaften sei bereits heute Realität, schuf Castro seiner Zukunftsvision ein Fundament. Durch die rasante Entwicklung der Targetingmethoden sei es heute möglich, ein Massenpublikum wie beim Medium TV zu erreichen und gleichzeitig die Wirksamkeit der Werbebotschaft durch Interaktivität bis zu 63 Prozent im Gegensatz zu traditioneller Werbung zu steigern.
Microcasting
Für die Umsetzung dieser Vision brauche es allem voran den verstärkten Einsatz von Kreativen und die Einbeziehung verschiedener Signale, um Werbeanzeigen treffsicher zu machen: das Wetter, den IP-ZIP-Code oder auch soziale Signale. Durch die Omnipräsenz von Mobile werde es möglich, den Kunden überall hin zu begleiten und den Sprung vom Broadcasting zum Microcasting zu schaffen.
Microcasting werde jedem Nutzer seinen eigenen "You-Channel" zur Verfügung stellen, dessen Content durch Algorithmen erstellt werden würde. Basierend auf diesem Konzept werde es auch für Werbetreibende möglich, ihre Spots zu adaptieren. "Eine immense Transformation" schloss Castro und verließ, ohne auch nur eine Frage zu beantworten, die Bühne. (tara)