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Amazons Kindle-Tablet rückt näher und hofft dem iPad 3 einige Millionen Kunden abspenstig zu machen.

Foto: dapd

Wie Motten vom Licht wurden im vergangenen Jahr Technologiekonzerne vom Tablet-Markt magisch angezogen. Die Versuchung, wie Apple in den ersten 15 Monaten 29 Millionen iPads zu verkaufen, war einfach zu groß. Weder aber Samsung noch Acer konnten es dem kalifornischen Unternehmen gleichtun. Und schon gar nicht Research in Motion, die in den ersten Monaten lediglich 200.000 PlayBooks auslieferten - eine Zahl, die Apple in drei Tagen schaffte - oder HP, der mit dem TouchPad floppte.

Preiskampf

Nun betritt mit Amazon ein neuer Wettbewerber die Tablet-Bühne. Der Online-Händler steht kurz vor der Veröffentlichung seines aufgemotzten Kindle E-Readers. Techcrunch zufolge, die das Gerät bereits gesichtet haben, soll es für 250 US-Dollar erhältlich sein und einen sieben Zoll Touchscreen haben. Dem iPad könnte Amazon damit bis Weihnachten einige Millionen Kunden wegschnappen.
Wie auch immer der Kampf zwischen Amazon und Apple ausgeht, sagt Barclays-Analyst Anthony DiClemente, "der Konsument wird als Gewinner hervorgehen." Vor dem Hintergrund von Amazons Bemühungen, könnte nämlich auch Apple daran gehen, seine Preise nach unten schrauben.

Enthüllung am 28. September?

Für den 28. September hat Amazon eine Veranstaltung angekündigt, ohne konkrete Informationen über die Inhalte zu nennen. US-Medien erwarten, dass das Kindle-Tablet vorgestellt wird.

Apple ist nicht das einzige Unternehmen, dessen Geschäft vom Kindle geschwächt werden könnte. Das Amazon-Tablet wird - nun auch in Farbe - um denselben Preis und mit den gleichen Features wie der am US-Markt erfolgreiche Nook E-Reader von Barnes & Noble verfügbar sein. Während Amazon einer IDC-Studie zufolge 52 Prozent am E-Reader-Markt hält, schafft es Barnes & Noble aber nur auf 21 Prozent. 

Skepsis

Barclays-Analyst DiClemente äußert nichtsdestotrotz Skepsis. Er rechnet mit zwei Millionen Stück verkauften Amazon Kindles in diesem Jahr: "Das Tolle am Kindle war, dass es der erste E-Reader war. Mit dem Tablet wird Amazon vom Pionier zum Nachahmer. Das ist nie so gut." (ez, derStandard.at, 26.09.2011)