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Immer mehr ausländische Touristen besuchen Österreich.

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Wien - Die Internationalisierung im Tourismus steigt dynamisch an, auch in Österreich: Allein zwischen 2000 und 2010 kletterte die Zahl der Ankünfte ausländischer Gäste um fast 27 Prozent auf 33,4 Millionen. Heuer erhöhte sich die Gästezahl zwischen Jänner und August um 3,8 Prozent auf rund 16,9 Millionen weiter. "Die stärkere Erschließung neuer Herkunftsmärkte in Osteuropa und von Ländern wie Brasilien, Russland, Indien oder China bringt uns zusätzliches Wachstum und macht uns unabhängiger von Krisen in einzelnen Regionen", teilte Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner im Vorfeld des Welttourismustages der UNWTO vom morgigen Dienstag mit.

2010 überschritten laut Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen 940 Millionen Urlauber eine internationale Grenze - folglich seien über 2,5 Millionen Personen pro Tag in ein anderes Land gereist. Der heurige Welttourismustag steht unter dem Motto "Tourismus verbindet Kulturen".

Nach Österreich reisen laut Statistik Austria Gäste aus rund 50 verschiedenen Herkunftsländern. 84 Prozent der Urlauber kamen im Vorjahr aus den EU-27-Ländern, die Deutschen sind dabei nach wie vor führend. 2010 machten 10,71 Millionen Deutsche Urlaub in Österreich. Allerdings sank ihr Anteil an den Gesamtankünften in den vergangenen drei Jahrzehnten von fast der Hälfte (45 Prozent) auf rund ein Drittel (32 Prozent).

Parallel dazu erhöhte sich die Zahl der Gäste aus Japan massiv von 61.400 auf 213.600, aus Australien und Neuseeland von 62.500 auf 129.800, aus Russland (UdSSR) von 15.800 auf 305.700 und aus Spanien von 74.700 auf 274.700. Aus dem Arabischen Raum kamen 1985 erst 14.000 Urlauber, im Vorjahr waren es mit 120.000 fast zehnmal soviel.

"Österreich soll seine Tourismuskompetenz in Brüssel stärker einbringen", fordern die beiden Präsidenten der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Peter Peer und Sepp Schellhorn. Die EU-Kommission will Europa laut ÖHV als wichtigstes Reiseziel der Welt festigen. Doch während der Tourismus eine der weltweit am stärksten wachsenden Branchen sei, lasse die EU hier viel Potenzial ungenutzt.

Zwischen 2007 und 2010 hätten die 27 EU-Länder beim weltweiten Tourismusexport Marktanteile in Höhe von 5,3 Prozentpunkten verloren. In der EU liege die Führungsposition in der Tourismuspolitik brach. Dabei sei der Tourismus ein investitions- und beschäftigungsintensiver Devisenbringer mit Standortgarantie, strich die Hoteliervereinigung die Bedeutung der Branche hervor.

Österreich müsse hier in der EU "seine Kompetenz bewusst und selbstsicher ausspielen", so Schellhorn. Immerhin habe Österreich 2010 pro Einwohner Tourismusexporte in Höhe von 1.677 Euro erzielt, der EU-Schnitt habe bei nur 497 Euro pro Kopf gelegen. Bei der Hotelzimmerdichte lasse Österreich mit 3,5 Zimmern je 100 Einwohnern selbst Griechenland (3,3 Zimmer) bzw. Spanien (1,9 Zimmer) und Italien (1,8 Zimmer) weit hinter sich.